Am Sonntag, 22. Februar, tritt der Comedian Kaya Yanar zum dritten Mal in der EWS-Arena auf. Seine Tournee „Around the World“ führt ihn also auch ins Schwabenland. Dort gefalle es ihm übrigens sehr gut, hat er im Gespräch mit der StZ verraten.

Region: Andreas Pflüger (eas)
Göppingen – - Er verkörpert den Türsteher Hakan, den Frauenhelden Francesco oder den Inder Ranjid. Mit seinen Kunstfiguren hat es der Comedian Kaya Yanar nicht nur ins Fernsehen, sondern auch zu bundesweiter Popularität gebracht. In seinem neuesten Programm tritt er in erster Linie als Kaya Yanar auf die Bühne. Er gibt den „lustigsten Reiseführer der Welt“ und widmet sich vor allem den skurrilen Besonderheiten „seiner“ Länder.
Herr Yanar, eigentlich könnten wir dieses Interview doch auf Schwäbisch führen.
Sie schon. Ich aber sicherlich nicht.
Das ist seltsam. Es heißt doch, dass Sie mehr als 50 Sprachen und Dialekte draufhaben.
Das mag sogar hinhauen. Aber gerade deutsche Dialekte kann ich nicht besonders gut. Und süddeutsche schon gar nicht. Schwäbisch hat für mich sogar etwas Exotisches.
Trotzdem scheint es Ihnen im Schwabenland gut zu gefallen.
Nicht trotzdem, sondern deswegen. Mir gefällt’s im Schwabenland wirklich sehr. Was die Fans angeht, ist Baden-Württemberg, aus welchen Gründen auch immer, mit mein stärkstes Bundesland. Die Leute kommen in Scharen zu meinen Auftritten und sind von Anfang an richtig gut drauf.
Göppingen scheint es Ihnen ja irgendwie besonders angetan zu haben. Sie treten am nächsten Sonntag nun schon zum dritten Mal in der EWS-Arena auf.
Ich erinnere mich wirklich gerne an meine Gastspiele in Göppingen. Da haben jedes Mal rund 3000 Leute eine Hammerstimmung gemacht. Weil ich weiß, dass der Jürgen Klinsmann hier geboren wurde, haben wir beim letzten Mal ein paar entsprechende Gags ins Programm eingebaut. Auch das ist super angekommen. Von der Stadt selbst hab ich aber leider noch nicht viel gesehen.
Auch nicht die hübschen Mädchen, die in Göppingen zu Hause sind?
Seit ich in festen Händen bin, darf ich da eh nicht mehr hinschauen. Außerdem bin ich für Groupies viel zu alt. Ich bin schon froh, wenn ich nach meinem Auftritt noch einen Tee haben kann und schnell ins Bett komme. Alleine wohlgemerkt (lacht).
Kommen wir zur aktuellen Around-the-World-Tour. Was erwartet die Besucher?
Ein Bummel durch viele Kontinente und Länder sowie schräge Abenteuer mit Kaya, dem lustigsten Reiseführer der Welt.
Kaya Yanar tritt als Kaya Yanar auf?
Natürlich nicht nur. Aber ich möchte schon auch als Person wahrgenommen werden. Alle meine Kunstfiguren, egal ob Hakan, Ranjid oder Francesco, sind eindimensional, haben eine ganz bestimmte Form und damit eine gewisse Halbwertszeit.
Die aber noch längst nicht rum ist.
Mag sein, doch es ist für mich als Künstler schon anstrengend, immer ein anderer zu sein. Es gibt etliche Kollegen, die ich dafür bewundere, dass die das durchziehen. Mir ist die Mischung und die Form, wie ich das jetzt machen kann, lieber.
Wohin reisen Sie denn mit dem Publikum?
Rund um die Welt halt, so wie es der Titel verspricht. Durch die USA und durch Kanada, durch China und durch Indien und natürlich quer durch Europa.
Und Sie geben Reisetipps, oder wie?
Ja, auch. Zum Beispiel verrate ich Tricks, wie eine Schlägerei vermieden werden kann oder wie man sich verhält, wenn einem ein Grizzly über den Weg läuft.
Apropos Bären. Sie haben in China auch eine Panda-Aufzuchtstation besucht.
Das war wirklich groß. Was du da zu sehen bekommst, ist die pure Panda-Pornografie. Davon werde ich ebenfalls einiges zeigen und darüber hinaus das Geheimnis lüften, warum die Chinesen kein „R“ aussprechen können.
Und wohin geht es in Europa?
Quer durch Deutschland, nach Frankreich, nach Italien und, und, und.
Die Schweiz hat es Ihnen dabei besonders angetan.
Klar, meine Freundin lebt ja dort. Deshalb werde ich viel über die Schweiz reden. Schließlich muss ich mich in diesem Land ein zweites Mal integrieren.
Was ist dort so besonders spannend?
So manches. Ich habe mich zum Beispiel köstlich darüber amüsiert, dass die eine schnelle und eine langsame Post haben. Das passt voll zum Klischee, wobei ich mich schon frage, wer denn überhaupt will, dass seine Briefe zwei Wochen unterwegs sind.
Und dann sind Sie auch noch Ski gefahren?
Ein Versuch, der mich bis ins Kantonsspital geführt hat. Ich bin und bleibe eben wohl doch ein Türke. Sobald ich Schnee auf der Haut spüre, fange ich an zu heulen.