Mario Adorf ist eine Schauspielerlegende – und auch mit 88 Jahren noch topfit. Im Mai startet er in Stuttgart seine Abschiedstournee, doch schon jetzt bilanziert er sein Leben. Der Gedanke ans Sterben macht ihm zu schaffen.

Stuttgart - Wie viel Theater und Kino, wie viele Tourneen und Preise, wie viel Nachkriegsgeschichte passen in ein Leben? Wenn jemand die Antwort weiß, dann Mario Adorf, der seit fast sieben Jahrzehnten in Theater und Film auftritt. Als Santer erschoss er Nscho-tschi, Winnetous Schwester, als Alfred Matzerath zeugte er Oskar, den Blechtrommler – und als Fabrikant Haffenloher drohte er in „Kir Royal“ dem Klatschreporter Baby Schimmerlos mit zwei Sätzen, die zum Klassiker geworden sind: „Junge, ich scheiß dich zu mit mein’ Jeld! Ich bin dir einfach über.“ Beim Treffen in einem Münchner Hotel denkt Adorf aber auch über die Zeit nach, die ihm noch bleibt.