Das ganze Land steht vor einem Borkenkäferjahr. Doch nirgends wütet das Tier so schlimm wie im Kreis Waldshut. Dort zieht jetzt die erste Borkenkäfermanagerin des Landes in den Kampf. Baum für Baum lässt die junge Frau kontrollieren.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Waldshut-Tiengen - Im Gewann Raitach oberhalb von Ühlingen-Birkendorf (Landkreis Waldshut) haben die Waldarbeiter eine Schneise in der Größe eines Fußballfelds in den Wald geschlagen. Nur noch einzelne Buchen sind stehen geblieben, die Fichten sind weg. Elena Kummer nimmt ein Stück Rinde vom Boden und deutet auf die Innenseite. Dort hat der Borkenkäfer feine Muster hineingefressen. „Es ist dramatisch“, sagt sie. Am Wegrand stapeln sich die Stämme. So schnell wie möglich müssten sie nun aus dem Wald geschafft werden. Dafür zu sorgen, ist ihre Aufgabe. Elena Kummer ist die erste Borkenkäfermanagerin im Land. Wobei der Titel ein wenig in die Irre führt. „Ich versuche Menschen zu koordinieren“: die Förster, die Waldbesitzer, die Unternehmer. Obwohl sie erst im vergangenen Jahr ihr forstwissenschaftliches Studium in Freiburg abgeschlossen hat, ist ihr das Milieu bestens vertraut. Die 26-Jährige wuchs als Försterstochter in Oberried (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) auf.