Knapp fünf Millionen Euro werden nächstes Jahr investiert.

Wimsheim - Wimsheim hat im kommenden Jahr einiges vor. Doch die Summe von rund 4,75 Millionen Euro für Investitionen im Jahr 2020 scheint auf den ersten Blick selbst für eine finanziell relativ gut dastehende Gemeinde wie Wimsheim ziemlich groß zu sein. „Bitte erschrecken Sie nicht angesichts dieser Zahl“, sagte die Kämmerin Sophie Husar an die Adresse der Gemeinderätinnen und -räte, die in dieser Woche über das Investitionsprogramm berieten. Für 2019 hatte die 2800 Einwohner zählende Heckengäu-Gemeinde mit knapp zwei Millionen Euro für Investitionen gerechnet. Der Bürgermeister Mario Weisbrich erklärte: „Wir sind jetzt im Übergangsjahr von der kameralistischen zur doppischen Haushaltsführung. So werden etwa fast keine Haushaltsreste mehr gebildet.“ Somit müssten bereits nach altem Recht finanzierte Maßnahmen erneut in den Haushalt eingestellt werden.

 

Der mit 1,2 Millionen Euro größte Brocken im Investitionsprogramm 2020 ist die Erschließung von Teil 2 des Neubaugebiets Frischegrund. Die Gemeinde besitzt dort 28 Bauplätze, von denen sie aber pro Jahr nur drei bis fünf Stück an den Markt bringen möchte. Man wolle damit einen möglichen Druck auf die Kindertagesstätte und die Grundschule vermeiden, hieß es. Zur Zwischenfinanzierung soll möglicherweise ein Kredit aufgenommen werden. Ein ebenfalls großer Posten ist die rund 1,85 Millionen Euro teure Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrgerätehauses, für die im kommenden Jahr 1 Million Euro eingeplant sind. Weiter hat die Gemeinde 800 000 Euro für Grunderwerb eingestellt. Und last but not least sind für den schier unendlich scheinenden Bau der neuen Ortsmitte 450 000 Euro vorgesehen. Zwar wurden in den vergangenen Jahren dafür immer wieder Gelder in die Haushaltspläne eingestellt, mit denen der Platz vor dem Rathaus sowie die Rathausstraße und die Kirchgasse gestaltet werden sollten. Doch weil sich das Projekt immer wieder verzögerte, müssen für 2020 noch einmal Mittel dafür ausgewiesen werden.

Vorsorglich 250 000 für die Grundschule eingestellt

Neben Investitionen in Breitbandversorgung, Hochwasserschutz, Abwasserbeseitigung, Straßensanierung sowie die Umnutzung von Vereinsräumen in der Kita für die Kinderbetreuung und vieles mehr, nahm die Verwaltung jetzt neu einen „Anlaufbetrag“ von 250 000 Euro in das Programm für 2020 auf. Dieser Betrag ist für ein mögliches großes Projekt gedacht, das mehr Platz an der Grundschule, vor allem für die Kernzeitbetreuung, schaffen könnte.

Zwar legte die Kämmerin noch keine konkreten Zahlen zu den erwarteten Einnahmen für 2020 vor, doch die Steuerschätzungen bewegten sich auf dem Niveau des laufenden Jahres, sagte sie. Für 2019 rechnet die Kommune mit 2,2 Millionen Euro Einkommenssteuer und 1,8 Millionen Gewerbesteuer, neben den Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb die beiden größten kommunalen Einnahmeposten.

Der Gemeinderat stimmte dem Investitionsprogramm ohne Gegenstimmen zu. Auf dieser Grundlage erstellt nun die Verwaltung den Entwurf zum Haushaltsplan.