Das Kaufhaus sichern: Das war vor gut einem Jahr für die breite Mehrheit des Gemeinderats ein wesentliches Argument, den umstrittenen Bauplänen fürs Karstadt-Areal zuzustimmen. Jetzt können Rathaus und Gemeinderat dem Kampf der Heuschrecken nur hilflos zuschauen.

Carmen Tittel nimmt kein Blatt vor den Mund. „Für die Stadt ist diese Entwicklung katastrophal“. So kommentiert die Chefin der Grünen im Esslinger Gemeinderat die Tatsache, dass der Investor BPI Esslingen, der auf dem Karstadt-Areal 160 Wohnungen sowie Handels-, Büro- und Gewerbeflächen bauen will, dem Warenhaus gekündigt hat. „Die Verwaltung und die Mehrheit im Gemeinderat ist dem Investor ja maximal entgegengekommen“, bedauert sie auch heute noch, dass der Gemeinderat im März 2021 den umstrittenen Bebauungsplan am Ende doch noch mit breiter Mehrheit genehmigt hatte. „Wir Grünen haben immer gesagt, dass dieses Filetstück für die Stadt wichtig ist – und nicht für den Investor. Jetzt stehen wir vor der Situation, dass wir eine geplante Baumaßnahme haben, die nicht gut für die Stadt ist, – und womöglich keinen Karstadt mehr“.