Der Döner gehört zu den beliebtesten Fast-Food-Gerichten der Deutschen. Kein Wunder, denn ein Döner schmeckt gut und ist schnell mitgenommen. Aber ist er auch gesund?

Intuitiv weiß man, dass ein Döner sicher nicht die gesündeste Mahlzeit ist. Aber wie schneidet er im Vergleich zu anderen Fast-Food-Produkten ab? Kann man den Döner überhaupt als gesund bezeichnen?

 

Der klassische Döner - 600 bis 1000 Kalorien

Ob Lebensmittel gesund sind, hängt zum einen vom Energie- und Nährwertgehalt ab und zum anderen von der eigenen gesamten Ernährung. Betrachtet man den Energiewert eines Döners, stellt man fest, dass dieser sehr hoch ist und je nach Hersteller und Rezept mit 600 bis 1000 Kalorien stark schwankt. Je nach individuellem Kalorienverbrauch deckt ein Döner damit bereits einen Großteil des täglichen Energiebedarfes. Prinzipiell bedeutet ein hoher Kalorienbedarf alleine aber nicht, dass ein Nahrungsmittel ungesund ist. Wer allerdings abnehmen möchte, nimmt sich selbst viel Flexibilität im Diätalltag durch den Verzehr eines klassischen Döners.

Döner-Varianten mit weniger Kalorien

Wer auf sein Gewicht achtet, sollte die klassische Variante des Döners meiden und sich für eine Variation entscheiden. Die meisten Kalorien stecken im Teig, Fleisch und der Soße (1). Beim Teig hat das klassische Fladenbrot mit etwa 240 Kalorien die höchste Energiedichte. Das Yufka-Fladenbrot (Dürüm) hat schon 70 Kalorien weniger. Bei der Döner-Box oder dem Döner-Teller kann das Brot sogar ganz weggelassen werden. Beim Fleisch können theoretisch ebenfalls Kalorien gespart werden. "Theoretisch" deshalb, weil sich die Qualität des Fleisches schlicht zu stark unterscheidet. Hähnchenfleisch gilt zwar allgemein als mager, allerdings darf im Hähnchen-Kebab auch Fleisch mit Hautanteil verarbeitet werden, wodurch sich dieser nicht mehr pauschal als mager oder fettarm einstufen lässt. Neben dem klassischen Dönerspieß (2) aus Rind- und Kalbsfleisch oder Schaf- und Lammfleisch und den Hackfleischspießen ist das Hähnchenfleisch oft aber die kalorienärmste Fleischsorte. Bei den Soßen ist Joghurtsoße in der Regel die beste Wahl. Sie hat ca. 50 Kalorien weniger als z.B. eine Knoblauch- oder Kräutersoße.

Merke: Kalorienarme Döner-Varianten sind vor allem Kombinationen mit Dürüm-Fladenbrot oder die Dönerbox (ohne Pommes). Bei der Fleischwahl können mit Hühnchenfleisch in der Regel ebenfalls Kalorien gespart werden. Joghurt-Soße ist meist die beste Wahl.

Welche Nährwerte hat ein Döner?

Die Nährwerte von Döner variieren stark. Das liegt vor allem an den Zusatzstoffen und Geschmacksverstärkern in den billigen Fertigprodukten, die in vielen Läden verwendet werden. Vergleicht man die Nährwerte des Döners mit anderen beliebten Fast-Food-Gerichten der Deutschen wie Pizza, Burger oder Currywurst, schneidet selbst ein Döner mittlerer Qualität recht gut ab. Das liegt vor allem am hohen Gemüseanteil.

- Das Gemüse - Breite Nährstoffvielfalt

Sicherlich ist das Gemüse im Döner keine Öko-Ware und kommt oft sogar aus der Dose, dennoch lassen sich Zutaten wie Salat, Tomaten, Gurken etc. nur frisch zubereitet verwenden und peppen die Nährwerte des Fast-Food-Gerichts ordentlich auf. Insgesamt kommt der Döner so tatsächlich auf eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen (3). Kraut und Gemüse liefern außerdem wichtige mehrkettige Kohlenhydrate und für die Verdauung relevante Ballaststoffe.

- Das Brot - Leere Kohlenhydrate

Das Brot bringt dem Organismus am wenigsten, da es meist ausschließlich aus Mehl besteht. Diese leeren (kurzkettigen) Kohlenhydrate bringen den Körper dazu, viel Insulin in kurzer Zeit auszuschütten. Das hat zur Folge, dass der Blutzucker schnell steigt und anschließend auch stark fällt. Kurzfristig entstehen so Heißhungerattacken und langfristig schadet dies dem Stoffwechsel, indem der Körper auch Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels (Diabetes) entwickeln kann.

- Das Fleisch - Oft weniger gut

Nur selten steckt ein Imbissbesitzer seinen Dönerspieß selber. Die Dönerspieße kommen in der Regel von Massenproduzenten, die gegenseitig in einem harten Preiskampf stehen. Das Resultat ist Fleisch aus Massentierhaltung, bei dem die Verwendung von Antibiotika und Hormonen Alltag ist. Um im harten Preiskampf zu bestehen, wird dabei oft auch Fleisch von weniger guter Qualität (4) mitverarbeitet. Das ist vor allem bei den Hackfleischanteilen in den Spießen der Fall(5). Dieser darf in einem klassischen Dönerspieß bis zu 60 Prozent betragen. Spieße aus reinem Hackfleisch müssen den Zusatz "nach Döner Kebab Art" tragen.

Prinzipiell gibt das Fleisch selber (abgesehen von Zusatzstoffen und Bindemitteln) dem Döner eine ordentliche Portion Eiweiß und trägt mit etwa 25 Gramm Proteinen neben den Vitaminen, Mineralstoffen und Kohlenhydraten aus dem Gemüse zu einer guten Nährstoffverteilung bei.

Fazit - Gesundes Fast Food in der richtigen Variation

Im Vergleich zu anderen Fast-Food-Gerichten ist der Döner durch eine breitere Nährstoffverteilung oft die gesündere Wahl. Entscheidend sind vor allem die verwendeten Zutaten des Herstellers und die bestellte Döner-Variation selbst. Hausgemachte Dressings und Fleisch mit geringem oder keinem Anteil an Hackfleisch können ein Anzeichen für weniger Zusatzstoffe sein. Wer sich für Yufka-Fladenbrot oder einer Dönerbox ohne Pommes statt dem klassischen Fladenbrot entscheidet, der spart bei leeren Kohlenhydraten und vor allem auch an Kalorien, sofern dies mit mehr Gemüse und nicht durch mehr Fleisch kompensiert wird. Wer sich zudem ausgewogen ernährt, kann also sicherlich den einen oder anderen Döner essen.