Nach der Sturzflut in der Raganello-Schlucht im süditalienischen Kalabrien sind drei weitere Vermisste wohlbehalten gefunden worden. Zehn Wanderer sterben bei dem Unglück.

Rom - Bei einer Sturzflut in der Raganello-Schlucht im süditalienischen Kalabrien sind zehn Wanderer ums Leben gekommen. Drei Vermisste seien wohlbehalten aufgefunden worden, teilte der italienische Zivilschutz am Dienstag mit.

 

Die Wanderer waren am Montag im Nationalpark Pollino in der Provinz Cosenza unterwegs, als der Wildbach Raganello plötzlich anschwoll. „Die offizielle Zahl der Toten liegt jetzt bei zehn“, erklärte die Pressestelle des Zivilschutzes.

Am Dienstagmorgen hatten die Behörde die Zahl der Toten noch mit elf angegeben. Diese Zahl habe sich aus einer Überschneidung von Informationen im Laufe der Nacht ergeben, sagte Carlo Tansi, ein Vertreter des Zivilschutzes. Drei Menschen, die noch vermisst worden waren, wurden laut Zivilschutz am Dienstag einige Kilometer von der Schlucht entfernt aufgefunden.

Zugang zur Schlucht nur erfahrenen Wanderern vorbehalten

Die Suche nach möglichen weiteren Menschen gehe weiter. Nach Angaben der Präfektur von Cosenza waren zuvor bereits 23 Menschen gerettet worden. Wie die Zeitung „Corriere della Sera“ berichtete, befanden sich unter den Geretteten zwei Kinder, von denen eines wegen Unterkühlung mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht wurde. Ein niederländischer Wanderer berichtete in italienischen Medien von „einer wahren Lawine aus Wasser“, die unerwartet über die Gruppe hereingebrochen sei. „Wir hatten keine Zeit, irgendetwas zu tun“, sagte er.

Der Überschwemmung war stundenlanger Starkregen vorausgegangen. Die Schluchten des Raganello sind wegen der vielen Herausforderungen auf der Strecke erfahrenen Wanderern vorbehalten. Die örtlichen Behörden haben den Zugang in diese Gegend streng reguliert, und einige Bereiche markiert, um Rettern dabei zu helfen, Wanderer in Not ausfindig zu machen. Italiens Umweltminister Sergio Costa sagte bei einem Besuch vor Ort am Dienstag, sein Ministerium habe einen Bericht bei der Präfektur von Cosenza angefordert. Es müsse rasch geklärt werden, was vor dem Unglück falsch gelaufen sei.