Einem Pressebericht zufolge ist die Zahl der Verdachtsfälle auf Geldwäsche und Terrorfinanzierung in Deutschland auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Der Großteil der Meldungen entfällt mit 98 Prozent auf den Finanzsektor.

Berlin - In Deutschland ist einem Pressebericht zufolge die Zahl der Verdachtsfälle auf Geldwäsche und Terrorfinanzierung auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Die Zahl der Meldungen habe sich im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent auf 114.914 Fälle erhöht, berichtete der „Tagesspiegel“ am Dienstag unter Berufung auf den Jahresbericht der sogenannten Financial Intelligence Unit (FIU).

 

Verfolgungskultur nicht hoch entwickelt

Nach der Aufstellung der zum Zollkriminalamt gehörenden Behörde sind demnach in den Meldungen insgesamt 355.000 verdächtige Transaktionen enthalten. „Ein Problem für uns ist, dass die Verfolgungskultur bei Geldwäsche in Deutschland traditionell nicht hoch entwickelt ist“, sagte FIU-Chef Christof Schulte dem „Tagesspiegel“.

Der Großteil der Meldungen entfällt mit 98 Prozent auf den Finanzsektor. Allerdings erhöhte sich dem Bericht zufolge auch die Zahl der Meldungen aus dem „Nichtfinanzsektor“ von knapp 600 auf mehr als 1500. Darunter fallen neben Notaren, Immobilienmaklern und Anwälten auch die Veranstalter von Glücksspielen. Laut dem Bericht gibt es seit Jahren immer wieder Hinweise, dass gerade der Immobiliensektor ein Einfallstor auch für kriminelle Clans ist, um über den Kauf von Immobilien Gelder zu waschen.