Es ist ein Gemischtwarenladen, für den die Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart verantwortlich ist: Konzerte, Kongresse, Feste, Märkte, Sport, Kartenverkauf. Ein Geschäft, das floriert. 2016 verzeichnete in.Stuttgart ihr bestes Geschäftsjahr.

Stuttgart - Es ist eine Herausforderung: sich selbst so zu loben, dass es nicht eingebildet klingt. Weil die Geschäftsführer von in.Stuttgart, Andreas Kroll und Martin Rau, nicht aus dem Holze eines Donald Trump geschnitzt sind, sondern vernünftige Schwaben, schwelgten sie nicht in Superlativen und Eigenlob, sondern sprachen von einem „positiven“ und „sehr guten Jahr“ 2016. Was bedeutet, es war das beste Geschäftsjahr von in.Stuttgart im zwölften Jahr des Bestehens der städtischen Tochter.

 

Ein Umsatz von 38,3 Millionen Euro und damit eine Steigerung von 2,5 Millionen Euro gegenüber 2015. Das bedeutet ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von drei Millionen Euro. Zieht man all das ab, ergebe sich wohl ein Plus von 500 000 Euro, sagt Rau. Erstmals überhaupt erwirtschaftet man damit einen Gewinn, obwohl in.Stuttgart die Abschreibungen für die Hallen leisten muss.

In der Hanns-Martin-Schleyer-Halle waren 128 Veranstaltungen. Zu diesen kamen 595 489 Besucher. In der Porsche-Arena waren 97 Veranstaltungen mit 340 267 Besuchern. Das bedeutet insgesamt 225 Veranstaltungen mit 935 756 Besuchern, ein leichter Rückgang. Was daran lag, dass 2015 der Kirchentag die Zahl der Veranstaltungen und Besucher in die Höhe getrieben hatte. Zum Ergebnis steuerte das Hallenduo einen Umsatz von 11,93 Millionen Euro bei. Kroll: „Das Hallenduo ist einzigartig. Um diese Konstellation werden wir beneidet.“

Zum Volksfest kamen vier Millionen Menschen

Die meistbesuchten Veranstaltungen sind das Volksfest und der Weihnachtsmarkt mit geschätzten je vier Millionen Besuchern. Zum Frühlingsfest kamen 1,3 Millionen Menschen. Beim Sommerfest waren es 400 000 Gäste. Das Lichterfest besuchten 38 000 Menschen. Die Feste trugen 6,14 Millionen Euro zum Ergebnis bei.

In der Liederhalle fanden 1160 Veranstaltungen statt. Je zur Hälfte waren dies Kongresse und Tagungen sowie Konzerte, Shows, Tanzveranstaltungen und Bälle. Insgesamt kamen 607 348 Besucher. Der Umsatz erreichte 6,3 Millionen Euro.

Auch die Märkte Stuttgart haben „mit einem Geschäftsvolumen von 9,2 Millionen Euro das beste Ergebnis der vergangenen Jahre erreicht“, sagt Geschäftsführer Axel Heger. Der Großmarkt mit seinen 200 000 Quadratmeter Fläche und den 200 Händlern ist „voll vermietet“. Die Nachfrage sei groß, doch Platz keiner mehr. Jährlich werden dort 450 000 Tonnen Obst und Gemüse verkauft. Zudem sind die Märkte Stuttgart für die Markthalle, die 29 Wochenmärkte in den Stadtbezirken sowie den Flohmarkt auf dem Karlsplatz zuständig. Und sieben Krämermärkte und Kirchweihen wie die Kirbe in Feuerbach oder den Hedelfinger Herbst.

Der Auftritt des Easy Ticket Service wurde aufgepeppt. Nach 25 Jahren bekam der Verkaufsservice ein neues Logo spendiert. Und man experimentiert mit einer neuen Dienstleistung. Künftig soll man beim Kauf einer Karte schon mal virtuell auf seinem Platz sitzen und testen können, wie der Blick auf die Bühne oder das Spielfeld ist. Im vergangenen Jahr wurden über den Easy Ticket Service 1,5 Millionen Eintrittskarten verkauft, über die Gebühren trug dies mit 3,11 Millionen Euro Umsatz zum Ergebnis bei.

Aufmerksame Rechner merken, es fehlen noch 600 000 Euro beim Umsatz. Das ist Geld, das man städtischen Töchtern wie den Stadtwerken oder Stuttgart-Marketing für Dienstleistungen in Rechnung stellte.