Das aktuelle Jahresprogramm des Naturschutzzentrum Schopflocher Alb umfasst 96 Seiten. In den kommenden Monaten bieten die Naturschützer 155 Einzelveranstaltungen an.

Lenningen - Das Naturschutzzentrum Schopflocher Alb wird internationaler. Die neue Leiterin der vom Landkreis Esslingen und dem Land Baden-Württemberg betriebenen Stiftung in Lenningen-Schopfloch, Franziska Harich, will das Nordportal des Biosphärengebiets Schwäbische Alb mittelfristig für Besucher aus dem Ausland attraktiver machen. So wendet sich der gerade überarbeitete Internet-Auftritt des Zentrums auch an englischsprachige Interessenten. Die ersten fremdsprachigen Führungen soll es im kommenden Jahr geben.

 

155 Einzelveranstaltungen auf 96 Seiten

Bei der Präsentation des aktuellen, 96 Seiten und 155 Einzelveranstaltungen umfassenden Jahresprogramms hat Franziska Harich angekündigt, einen weiteren Schwerpunkt auf die Forschungsarbeit legen zu wollen. „Wir werden mehr naturschutzfachliche Projekte anstoßen und in Kooperation mit unseren Partner angehen“, sagt sie. Damit, und mit einem intensivierten Kulturprogramm, solle das Interesse immer wieder andere Bevölkerungskreise für die Arbeit der Naturschützer geweckt werden. Als Beispiel nennt die Agrarbiologin den erstmaligen Auftritt des Neuffener Kabarettisten Link Michel, der sein neues Programm am Samstag, 21. Juli, im Zentrum vorstellen wird. Der Journalist und Fotograf Thomas Faltin liest am Sonntag, 15. April, aus seinem Bildband „Verborgene Schönheit – die Schwäbische Alb zum Träumen und Schwelgen“.

Die erste Sonderausstellung ist dem Geopark Schwäbische Alb gewidmet

Ein weiterer Höhepunkt im Jahresprogramm ist der Bauernmarkt am Sonntag, 16. September. Dabei stellen die Bauernhöfe aus der Region ihre Produktpalette vor. Wer die Leckereien von der Alb das ganze Jahr über genießen will, der kann dem durchgehend geöffneten Biosphären-Lädle des Zentrums einen Besuch abstatten. Ein reichhaltiges Kurs- und Ausstellungsangebot rundet das Programm ab.

So bietet das Zentrum ein Vogelstimmen-Seminar an, das sich auch an Anfänger wendet. Die erste Sonderausstellung ist dem UNESCO Geopark Schwäbische Alb gewidmet. Sie wird am Sonntag, 11. März, um 15 Uhr vom Esslinger Landrat Heinz Eininger eröffnet. Im Jahreslauf folgen Ausstellungen zur Rückkehr des Bibers (22. April), zu Wassernattern und Höllenottern (17. Juni) und zum Rettungsnetz Wildkatze (23. September).

Im vergangenen Jahr sind in dem Begegnungszentrum auf der Schwäbischen Alb 23 393 Besucher gezählt worden. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr. Das mit 3,5 Personalstellen, unterstützt von rund einem Dutzend Landschaftsführern betriebene Zentrum hat im Rahmen von Führungen unter anderem 51 Schulklassen mit 1220 Schülern willkommen geheißen. An 26 Kindernachmittagen haben 252 Kindern teilgenommen. Ein starkes Standbein in der Jugendarbeit ist die Ausbildung von Junior Rangern. Im vergangenen Jahr waren 1161 Pässe an erfolgreiche Absolventen ausgegeben worden. Das Jahresprogramm gibt es in gedruckter Form in den Rathäusern des Landkreises und im Internet unter www.naturschutzzentren-bw.de.

Wechsel an der Spitze

Die Agrarbiologin Franziska Harich hat im vergangenen August die Nachfolge des in den Ruhestand gewechselten Wolfgang Wohnhas als Leiterin des Naturschutzzentrums Schopflocher Alb angetreten übernommen. Sie kommt von der Universität Hohenheim, wo sie seit 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin im Bereich Agrarökologie tätig war. In einem interdisziplinären Forschungsprojekt zu nachhaltigem Plantagenanbau in Südostasien war sie für die Durchführung des Teilprojekts zu Konflikten zwischen Landwirtschaft und Naturschutz mit Schwerpunkt auf Wildtierpopulationen zuständig. Während ihres Studiums der Agrarbiologie mit Vertiefung Landschaftsökologie absolvierte Franziska Harich zudem eine journalistische Ausbildung und arbeitete unter anderem als freischaffende Journalistin.