In einem ausführlichen Interview spricht James Middleton ungewöhnlich offen über seine Depressionen und darüber, was Herzogin Kates Beziehung mit Prinz William mit seinem Leben machte.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

London - James Middleton, der Bruder von Herzogin Kate, geht bemerkenswert offen damit um, dass er unter Depressionen leidet. Nachdem er seine psychischen Probleme Anfang des Jahres in einem Gastbeitrag für die „Daily Mail“ öffentlich gemacht hatte, gab er jetzt der Zeitschrift „Tatler“ ein Interview.

 

Darin spricht der 32-Jährige auch darüber, wie schwer es für ihn war, dass er durch die Beziehung seiner Schwester Kate mit Prinz William plötzlich seine Anonymität verlor: „Plötzlich wurde öffentlich über mich geurteilt. War ich erfolgreich oder ein Verlierer? Das setzt einen unter Druck.“

„Welchen Grund habe ich, depressiv zu sein?“

Das allein sei aber nicht der Grund gewesen, warum er vor ein paar Jahren depressiv geworden sei. Er habe sich mit Selbstvorwürfen zerfleischt: „Ich dachte: Welchen Grund habe ich, depressiv zu sein? Ich hatte großes Glück mit meiner Familie, ich hatte alles, was ich brauchte.“ Seine Eltern und Geschwister (James hat neben Kate noch eine Schwester, Pippa Middleton) hätten bemerkt, dass etwas nicht stimmt, doch sie seien nicht an ihn herangekommen: „Ich isolierte mich, ich sprach überhaupt nicht mit meiner Familie.“

Am Tiefpunkt, erinnert sich der heute 32-Jährige, sei er 2017 gewesen, als er in seinem Auto saß und sich nicht überwinden konnte, zur Arbeit zu gehen. Er habe seinen Hausarzt angerufen. Der fragte: „James, are you ok?“. Er antwortete: No, I’m not.“ Diese Worte auszusprechen, sei eine Erlösung gewesen: „Es einfach zu sagen nahm so viel Druck von mir.“ Es war dieser Moment, in dem er sich entschied, eine Therapie zu beginnen.

Kate und William gehen offen mit dem Thema um

Dass er Anfang dieses Jahres den Schritt an die Öffentlichkeit wagte, hätten seine Eltern mit Sorge gesehen. Vermutlich geht Middleton auch so offen mit seiner Erkrankung um, weil seine erweiterte Familie kein Tabu aus dem Thema Depression macht.

Das Thema psychische Gesundheit liegt allen Jung-Windsors besonders am Herzen – und sie kämpfen dafür, das Tabu rund um die Problematik aufzubrechen: Sowohl Prinz William als auch Prinz Harry sprachen offen über die Schwierigkeiten, die sie nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter Diana hatten.

William, Harry, Kate und Meghan setzen sich mit ihrem Programm „Heads Together“ dafür ein, psychische Erkrankungen zu enttabuisieren und dem Thema mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Heute, nach Monaten in Therapie, gehe es ihm bedeutend besser, sagt James Middleton. „Ich fühle mich wieder wie ich selbst.“

Hilfe bei Depressionen bietet die Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer: 0800/111 0 111