Der „Neo Magazin Royale“-Moderator Jan Böhmermann tritt an diesem Donnerstag mit dem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld in der MHP-Arena in Ludwigsburg auf. Die Konzerte der „Ehrenfeld ist überall“-Tour fügen den Liedern, die aus der Late-Night-Show bekannt sind, noch ein paar „neue, ganz spannende Ebenen“ hinzu.

Ludwigsburg - Der Schnauzer ist noch dran: Ein Interview mit Jan Böhmermann zu seiner „Ehrenfeld ist überall“-Tour.

 

Herr Böhmermann, Sie treten nun schon seit dem 22. Januar beinahe täglich mit dem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld auf – wie geht’s Ihrer Stimme?

Soweit ganz gut. Ich komme aus einfachen Verhältnissen, es wurde viel geschrien früher. Ich bin also bestens vorbereitet auf die stimmlichen Strapazen, die eine dreiwöchige Tour für einen Sänger bedeuten.

Was sagen die armen Musiker dazu, dass sie gerade ständig Songs von Fler, Kay One und Pietro Lombardi spielen müssen?

Die Musikerinnen und Musiker des Rundfunk-Tanzorchesters Ehrenfeld sind natürlich begeistert. Es bleibt ihnen aber auch nichts anderes übrig: Ich bin Mitglied in mehreren kriminellen Clans – wenn jemand im Orchester aufmuckt, lasse ich einfach dessen Bratsche oder Posaune nach Dänemark verschleppen.

Worin unterscheidet sich Max Giesingers Publikum von dem der „Ehrenfeld ist überall“-Tour?

Unser Publikum spürt noch was.

Wie kam es eigentlich zu dieser Tour? War schon seit dem ersten Song im „Neo Magazin Royale“ klar, dass so etwas mal ansteht?

Es ist schlicht der Spaß daran, unsere Youtube-Hits einmal live auf der Bühne zu präsentieren. Wir haben die meisten „Neo Magazin Royale“-Hits nur einmal gespielt – und zwar im Studio oder im Musikvideo. Und dann wurde, dem Gesetz des Fernsehens entsprechend, einfach weitergemacht. Dafür sind die meisten Lieder aber zu schade. Außerdem entfalten sich bei einem Live-Konzert tatsächlich noch ein paar neue, spannende Ebenen.

Wie fühlt es sich an, wenn die ganze Halle „Rainer Wendt – du bist kein echter Polizist!“ singt?

Nicht so geil, wie es sich für Rainer Wendt, den Vorsitzenden der unseriösen Polizeigewerkschaft DPolG, angefühlt haben mag, jahrelang unrechtmäßig Beamtenbezüge in Höhe von 3348,68 Euro bezogen zu haben, obwohl er gar nicht mehr als Polizeibeamter tätig war. Dieser kleine, gerissene Schlawiner ist wirklich alles, nur kein echter Polizist.

Ist der Schnauzbart vom Tourauftakt auch in Ludwigsburg noch dran?

Na klar, und der kommt auch erst ab, wenn das Spektakel mit dem letzten Konzert in meiner Lieblingsstadt Saarbrücken am 9. Februar 2019 endet.

Termin: Ludwigsburg, MHP-Arena, Do, 20 Uhr