Der Sänger, Pianist und Bandleader Paul Kuhn ist tot. Die Jazz-Legende verstarb in der Nacht zu Montag im Alter von 85 Jahren. Kuhn sollte im November bei den Leverkusener Jazztagen auftreten, sein Zustand verschlechterte sich jedoch Anfang September.

Berlin - Die Jazz-Legende Paul Kuhn ist laut „Bild“-Zeitung tot. Wie das Blatt am Montag unter Berufung auf seine Agentur meldete, starb Kuhn im Alter von 85 Jahren. Demnach sollte Kuhn im November bei den Leverkusener Jazztagen auftreten, sein Zustand verschlechterte sich jedoch Anfang September.

 

Der Schauspieler Peter Lohmeyer ist „wahnsinnig dankbar“, Paul Kuhn kennengelernt zu haben. „Ich habe von Paul einfach ganz viel mitgenommen - ob das nun den Rhythmus oder den Humor betrifft“, sagte Lohmeyer am Montag. „Besonders fasziniert hat mich seine Offenheit“, meinte der 51-Jährige. Obwohl Kuhn schon so viel erlebt hatte, sei er immer offen dafür gewesen, weiter Neues zu erleben und dies auch anderen Menschen weiterzugeben.

Lohmeyer stand mit Kuhn für den Fernsehfilm „Schenk mir dein Herz“ vor der Kamera, den die ARD zum 85. Geburtstag der Swing-Legende zeigte. Über die Zusammenarbeit mit Kuhn bei den Dreharbeiten und die Freundschaft sei er sehr glücklich gewesen, sagte Lohmeyer. „Klar bin ich mit „Der Mann am Klavier“ aufgewachsen“, erzählte der Hamburger Schauspieler. Als Jazz-Musiker habe er Kuhn erst später entdeckt - „und das war auch wieder etwas ganz Großartiges“. Ein ganz bestimmtes Bild habe er noch gut vor Augen: „Wenn irgendwo ein Klavier stand, saß Paul dran - jede Sekunde.“

SWR-Intendant Peter Boudgoust würdigt Kuhn

SWR-Intendant Peter Boudgoust hat den verstorbenen Musiker Paul Kuhn als den vermutlich wichtigsten Vertreter des traditionellen Jazz in Deutschland gewürdigt. Kuhn sei eines der markantesten Gesichter der deutschen Fernsehunterhaltung gewesen. „Mit Paul Kuhn verlieren wir nicht nur den „Mann am Klavier““, sagte Boudgoust am Montag in Stuttgart.

Über Genregrenzen hinweg habe sich Kuhn international Anerkennung verdient. Außerdem prägte er über fast ein Jahrzehnt die SWR-Reihe der Swing Legenden mit Max Greger, Hugo Strasser und der SWR Big Band. „Paul Kuhn wird unvergessen bleiben mit seiner Musik und seinen zeitlosen Arrangements“, sagte Boudgoust.

Chorleiter Gotthilf Fischer hob die Kollegialität und die Persönlichkeit Kuhns hervor. „Von ihm gab es kein „Nein““, sagte Fischer.