Die britische Soulsängerin Emeli-Sandé springt beim Festival Jazz Open für den erkrankten Sting ein. Auch die Fantastischen Vier waren im Gespräch.

Stuttgart - In Großbritannien ist die Soul- und R&B-Sängerin Emeli Sandé längst ein Star, in Deutschland dürfte ihr Bekanntheitsgrad deutlich geringer sein. Zumindest in Stuttgart wird sich das jetzt ändern: Die Tochter eines Sambiers und einer Engländerin springt am Donnerstag bei Jazz Open auf der Schlossplatz-Bühne für den erkrankten Sting ein.

 

Im Vorprogramm wird wie geplant zunächst der US-Sänger José James auftreten, als weiterer Act der Soulman und Rapper Aloe Blacc, der auch am Samstag vor Christina Aguilera angekündigt ist und nun zwei unterschiedliche Sets spielen wird. „Wir sind froh, dass wir den Abend gerettet haben“, sagt Jazz Open-Chef Jürgen Schlensog, „absagen ist immer die schlechteste aller Möglichkeiten. Das war ein langer Ritt heute Nacht, wir haben mit vielen Leuten verhandelt, aber das muss zusammenpassen und auch finanziell leistbar sein.“

Es seien auch größere Namen im Spiel gewesen, die Wahl letztlich aber auf Sandé gefallen. „Wir sind seit Jahren in Kontakt, ich wollte sie schon länger mal holen und freue mich, dass das jetzt klappt“, sagt Schlensog. „Sie ist gerade am Proben, am Samstag wollte sie in Locarno ihre Tournee starten. Nun spielt sie zwei Tage früher bei uns und wir bekommen den Tourauftakt.“ Sandé hat mehrere Brit Awards gewonnen und 2013 einen Rekord der Beatles gebrochen: Ihr Debütalbum „Our Version of Events“ blieb 63 Wochen in den Top Ten der britischen Charts, das Beatles-Album „Please Please me“ hatte es 1963/64 auf 62 Wochen gebracht. Im September erscheint Sandés neues Album „Real Life“, die Singles „Sparrow „ und „Extraordinary Being“ sind bereits veröffentlicht.

Die Fantastischen Vier sind schon im Urlaub

Im Gespräch waren bei Jazz Open zunächst auch die Fantastischen Vier, die gerade erst vollzählig in Stuttgart waren, um ihr 30-Jahr Jubiläum zu feiern. „Wir haben sie gleich angefragt, so ein Heimspiel geht immer“, sagt Schlensog. „Sie haben das auch ernsthaft erwogen, aber Teile der Band waren schon auf dem Weg in den Urlaub und hätten nicht rechtzeitig zurück in Stuttgart sein können. Wäre es möglich gewesen, hätten sie es gemacht.“

Die Inhaber von Karten für das Sting-Konzert können diese zurückgeben, „sofern sie bei den offiziell anerkannten Vorverkaufsstellen erworben wurden“, sagt Schlensog. „Karten vom grauen Markt können wir nicht zurücknehmen.“ Sting ist damit nicht vom Tisch: Er könnte sein Konzert 2020 nachholen, sofern alles zusammenpasst.