Seit 2015 kämpfen im Jemen mehrere Parteien um die Macht. Eine neue Regierung sollte ein Neubeginn sein. Nach der Vereidigung des Kabinetts in Saudi-Arabien in erschütterte nun eine schwere Explosion die Ankunft.

Sanaa/Aden - Auf dem Flughafen der jemenitischen Stadt Aden ist es am Mittwoch zu einer schweren Explosion gekommen. Der Vorfall ereignete sich Zeugenberichten zufolge kurz nach der Landung eines aus Saudi-Arabien kommenden Flugzeuges mit der neuen Regierung des Jemens. Der Regierungschef und seine Mitglieder sind nach Angaben von Informationsminister Muammar Al-Erjani aber wohlauf. „Wir versichern unseren Leuten, dass alle Kabinettsmitglieder sicher sind“, schrieb er via Twitter. Es handele sich um einen „feigen Terroranschlag der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz“.

 

Durch die Explosion, die Augenzeugen zufolge von mehreren Schüssen begleitet wurde, gingen Fenster zu Bruch; mehrere Menschen seien verletzt worden, wie in sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Hintergründe und das Ausmaß des Vorfalls blieben zunächst unklar.

Die neue Regierung besteht sowohl aus Vertretern des Nordens als auch des Südens

Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi hatte die 24 Minister der neu gebildeten Regierung am Samstag in einer Zeremonie in Saudi-Arabien vereidigt. Die neue Regierung besteht sowohl aus Vertretern des Nordens als auch des Südens und folgt auf ein Abkommen, auf das sich die Konfliktparteien 2019 in Saudi-Arabien geeinigt hatten. Das neue Bündnis der Regierung des Jemens mit den Separatisten des Südens soll deren Machtkampf in dem Bürgerkriegsland beilegen. Die Maschine aus Riad landete einer Quelle der jemenitischen Regierung zufolge inmitten eines „intensiven Sicherheitseinsatzes“ in Aden.

Das Land auf der Arabischen Halbinsel ist einer der ärmsten Staaten der Welt. Der Bürgerkrieg, in dem ein Bündnis unter Führung Saudi-Arabiens seit 2015 gegen die Huthis kämpft, hat das Leid der Menschen noch deutlich vergrößert. 24 Millionen Menschen - rund 80 Prozent der Bevölkerung - sind heute auf irgendeine Form von humanitärer Hilfe angewiesen.