Ab diesem Montag öffnen zahlreiche Länder in Europa wieder ihre Grenzen. Gesundheitsminister Jens Spahn appelliert an die Vernunft von Reisenden in Zeiten der Corona-Pandemie.

Berlin - Kurz vor der Wiederöffnung der meisten Grenzen in Europa und angesichts der bevorstehenden Urlaubszeit hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Deutschen eindringlich zur Vorsicht ermahnt. Grundsätzlich solle sich wegen der andauernden Corona-Gefahr jeder überlegen, ob eine weite Reise mit dem Flugzeug oder der Bahn jetzt unbedingt nötig sei, sagte Spahn am Sonntagabend im „Bericht aus Berlin“. Auf jeden Fall solle das Abstandsgebot eingehalten und etwa im Zug oder im Flugzeug eine Schutzmaske getragen werden.

 

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Spahn verwies auf die rasante Coronavirus-Ausbreitung durch Winterurlauber vor einigen Monaten, die etwa aus dem österreichischen Party-Ort Ischgl zurück nach Deutschland kamen. „Jetzt darf nicht Ballermann das nächste Ischgl werden“, hob der Minister mit Blick auf Mallorca in Spanien hervor und fügte hinzu: „Party feiern ist dieses Jahr weniger angesagt.“ Jeder müsse weiter auf die Corona-Regeln achten: „Das Virus ist noch da.“

Hoffnung auf App

Die meisten Grenzen in Europa sollen ab Montag wieder passierbar sein - mit wenigen Ausnahmen. Spanien kündigte am Sonntag an, seine Grenzen am 21. Juni für Reisende aus der EU zu öffnen. Auf die Balearen sollen die ersten deutschen Touristen bereits ab Montag wieder reisen dürfen.

Spahn machte auch deutlich, dass er in Deutschland große Hoffnung in die neue Corona-Warn-App setzt, die möglicherweise am Dienstag an den Start gehen soll. Die App werde noch abschließend geprüft, sagte er. „Die Ergebnisse sind vielversprechend.“ Die App liege im Zeit- und Kostenplan. Es müssten dabei hohe Anforderungen unter anderem an den Datenschutz erfüllt sein.

Spahn will nun darum werben, dass möglichst viele Bundesbürger die App herunterladen. Die App sei „kein Allheilmittel, aber sie ist ein wichtiges Instrument, um Infektionsketten zu brechen“, sagte er. Ein Kontakt mit einem Corona-Infizierten könne so sehr viel schneller nachvollzogen werden.