Nach Bob Dylan und Rolling Stones hat am Dienstag auch Joan Baez im Süden Deutschlands ein Konzert gegeben. Stimmungsvoll und bewegend war ihr Auftritt im Schloss Ludwigsburg. Eine Nachtkritik.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Ludwigsburg - Innerhalb von ein paar Wochen haben drei Giganten des Folk und Rock Stuttgart und Umgebung die Ehre gegeben, die bereits seit Anfang der sechziger Jahre weltweit ihre Kreise ziehen: Bob Dylan in Ulm, die Rolling Stones im Stadion am Neckar – und jetzt Joan Baez vor dem Ludwigsburger Schloss. Während der erste fortwährend und zunehmend kauziger an seiner eigenen Verklärung arbeitet und die zweiten als Band die eigene Mythenhaftigkeit mit allen noch zur Verfügung stehenden Mitteln zu konservieren versucht, hat Joan Baez sich eine vergleichsweise offene, immer noch sehr gegenwartsbezogene Art bewahrt.

 

Nicht zufällig singt sie gerne die Lieder anderer Leute, sie mögen von Dylan („Dont think twice…“), von Antony and the Johnsons („Another World“), oder eben auch von Johann Abraham Peter Schulz sein, der Matthias Claudius‘ „Der Mond ist aufgegangen“ vertonte, lang ist’s her: „Wir spinnen Luftgespinste,/Und suchen viele Künste,/Und kommen weiter von dem Ziel.“

Baez, mittlerweile 77 Jahre alt, singt das alles, mittlerweile mit einer Alt-Stimme, tatsächlich „im Volkston“, wunderbar begleitet (unter anderem von ihrem Sohn), engagiert und laid back zugleich. Es ist ein stimmungsvoller, manchmal bewegender Abend in Ludwigsburg, von dem es noch allerhand zu erzählen gibt. Eine ausführliche Kritik lesen Sie am Donnerstag – online und in unserer Printausgabe.