Der künftige US-Präsident Joe Biden will nach seiner Amtseinführung das Land mit sich selbst versöhnen. Seine Stärke ist das persönliche Gespräch. Doch reicht das?

Washington - Neulich sprach Joe Biden davon, dass sein Land an dem Tag, an dem er vereidigt werde, die vielleicht ungewöhnlichste Inaugurationsfeier seiner Geschichte erlebe. Es war eine Anspielung auf das Heerlager Washington, auf eine Stadt, in deren Zentrum am Mittwoch deutlich mehr Nationalgardisten mit Sturmgewehren an Metallzäunen Wache stehen werden, als geladene Gäste an der Amtseinführung des neuen Präsidenten teilnehmen. Eine Anspielung auf die zu erwartende Tristesse auf der Mall, der Prachtmeile zwischen Kapitol und Lincoln Memorial, wo im Januar vor zwölf Jahren 1,8 Millionen ausgelassene Amerikaner dem Hoffnungsträger Barack Obama zujubelten und wo diesmal bedrückende Leere herrschen wird.