Jörg-Ratgeb-Schüler haben erstmals an der Kunst-Akademie Uni-Luft geschnuppert. Das Pilotprojekt lief erfolgreich und soll nun auch auf andere Gymnasien ausgedehnt werden.

Neugereut - Neugereut - Sie haben erstmals miteinander kooperiert, die Jörg-Ratgeb-Schule und die Kunstakademie als Pilotprojekt. Schüler schnupperten Uniluft und Studierende übten sich in pädagogischer Kunstvermittlung. Das alles geschah in Tandems. Das Fazit: Allen hat es Spaß gemacht. Und die Rektorin der Kunstakademie, Barbara Bader, ist erfreut. Sie will das Pilotprojekt im kommenden Herbst auch auf andere Gymnasien ausdehnen.

 

Austausch auf Augenhöhe

Bei dem Projekt ging es darum, dass kunstinteressierte Schüler der Jörg-Ratgeb-Schule, im konkreten Fall waren es Elftklässler, in die Akademie schnuppern konnten und über Studierende, die sie betreut haben, die Einrichtung und ihre Arbeitsweise kennenlernen konnten. Die Idee dazu hatte der Lehrer Stefan Lempp von der Jörg-Ratgeb-Schule. Kunstlehrerin Nadine Maisenberger betreute die Schüler. Über Steckbriefe haben sich die Schüler und Studierenden gefunden. Schüler Benjamin Ziegler etwa erzählt, wie er mit der Studierenden Antonia Lamb ein Fotoprojekt gestartet hat und auch mit einer analogen Kamera fotografiert und die Filme entwickelt hat. Er war erstaunt, wie viele Werkstätten es an der Kunstakademie gibt und „was man praktisch alles hier machen kann“. Antonia Lamb fand es spannend, sie hat bei der Führung auch noch etwas gelernt. Den „Austausch auf Augenhöhe“ fand sie schön. Ziegler hat vor, an der Kunstakademie zu studieren.

Spannende Zusammenarbeit

Schülerin Jasmin Senf war mit der Studentin Nergis Songün im Tandem. Sie haben sich gegenseitig porträtiert, in Öl. Beiden hat es viel Spaß gemacht. Songün freut sich, dass sie, was sie gelernt hatte, hier vertiefen konnte mit der Ölmalerei. In der Lehrerrolle sah sie sich „noch nicht ganz“. Schülerin Gina Schuck und Studentin Marcela Majchrzak haben ebenfalls ein Fotoprojekt gestartet, mit Analogbildern zu verschiedenen Begriffen. Dabei sei ein Dialog entstanden, berichten sie. Majchrzak, die sonst skulpturell arbeitet, hat schon fotografiert. Alle drei Tandems fanden die Zusammenarbeit spannend, auch Einblicke in die jeweils andere Seite zu bekommen. Nicht alle der Schülerinnen haben sich schon entschieden, ob sie gerne an der Kunstakademie studieren würden. Benjamin Ziegler fand Architektur interessant oder Kommunikationsdesign an der Akademie. Rektorin Barbara Bader von der Kunstakademie zieht eine positive Bilanz des Pilotversuchs. So soll ein Partnerschulnetzwerk in Stuttgart aufgebaut werden, damit dieses Angebot an der Akademie in den Bachelor-Studiengang eingeplant werden kann. Studierende sollen bei ihrem Studium zum Lehramt sowohl die Form des Klassenverbands als Begegnung kennenlernen als auch die 1:1-Betreuung. Schon im kommenden Wintersemester soll es eingeführt werden. Die Schüler bekommen ein Zertifikat. „Die Akademie hat ein großes Interesse daran, junge, talentierte Schüler möglichst frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen“, sagt Bader. Wer testen möchte, ob er für die Kunstakademie geeignet ist, für den gibt es das Testgelände vom 29. bis 31. Oktober an der Kunstakademie, Am Weißenhof 1.

Weitere Infos zur Bewerbung unter www.abk-stuttgart.de.