Vielfalt sollte es nicht nur bei Haut­farbe, Geschlecht und sexueller Orientierung, sondern auch bei Haltung und Temperament geben, findet unser Kolumnist Jörg Scheller.

Stuttgart - In den Jahren 2001 bis 2005 studierte ich am Institut für Kunstgeschichte der Universität Stuttgart. Es war eine gute Zeit. Nicht nur, was die Lehre selbst betraf. Sondern auch mit Blick auf die Vielfalt des Lehrpersonals. Während wir heute „Diversity“ vor allem über Hautfarbe, Geschlecht und sexuelle Orientierung definieren, erlebte ich am kunsthistorischen Institut eine Diversity der Haltungen, Methoden, akademischen und politischen Temperamente. Im Rückblick erscheint es mir, als gehe im heutigen Diversityverständnis dieser Gesichtspunkt verloren.