In Johannesburg sind bewaffnete Angreifer in eine Kirch eingedrungen und haben mindestens fünf Menschen getötet. Die Polizei verhaftete im Anschluss fast 50 Verdächtige.

Johannesburg - Bei einer Attacke Dutzender Bewaffneter auf eine Kirche im Westen von Johannesburg sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen und mehrere verletzt worden. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben vom Sonntag insgesamt 46 Personen fest und stellte 68 Schusswaffen, mehr als 300 Schuss Munition sowie eine unbekannte Menge an Sprengstoff sicher. Mehrere der aus der Kirche befreiten Männer, Frauen und Kinder hätten berichtet, sie seien als Geiseln festgehalten worden, erklärte die Polizei.

 

Unter den Angreifern waren nach Medienberichten mehrere Polizisten, Soldaten und Justizangestellte. Augenzeugen berichteten, dass die Angreifer am Samstagmorgen mit einem Bus und Kleinbussen vor dem Sitz der International Pentecostal Holiness Church (IPHC) im Ort Zuurbekom vorfuhren und das Feuer auf Wachleute eröffneten. Danach drangen sie in die Kirche ein und fragten nach bestimmten Kirchenoberen. Vier Menschen wurden später in einem ausgebrannten Auto gefunden. Die Leichen wiesen nach den Angaben Schusswunden auf. Die Polizei beschlagnahmte nach eigenen Angaben insgesamt neun Fahrzeuge.

Sie prüft, ob ein erbitterter Kampf um das Erbe des 2016 gestorbenen Kirchenführers Glayton Modise den Hintergrund der Tat darstellt. Die einst von Modises Vater gegründete IPHC gilt als zweitgrößte Freikirche Südafrikas. Laut Medienberichten wird sie mit ihren Besitztümern auf einen Wert von ungefähr zwei Milliarden Rand (etwa 106 Millionen Euro) geschätzt. Nach dem Tod des Gründers zersplitterte die Glaubensgemeinschaft in verschiedene Gruppen.