Nach einem halben Jahr sind die Schäden an den Fenstern der Johanneskirche im Stuttgarter Westen behoben.

Rund ein halbes Jahr, nachdem die Kirchenfenster der Johanneskirche in Stuttgart-West in einem Akt von Vandalismus teilweise zerstört wurden, konnten am Mittwoch die aufwendig rekonstruierten Scheiben wieder eingefügt werden. Die Stuttgarter Kunstglaserei Saile hatte die Fenster, die ursprünglich ab 1969 durch den Glasmaler Rudolf Yelin gestaltet worden waren, zuvor in wochenlanger Detailarbeit wiederhergestellt.

 

Die Kirchenfenster wurden in einer Höhe von über sechs Metern über dem Grund in die Fensterfassungen eingebracht, so dass jetzt die zentrale Kreuzigungsszene der drei zusammenhängenden Chorfenster der Kirche am Feuersee wieder in voller Farbenpracht erleuchten kann. Die seit 1868 bestehende Kunstglaserei Saile war bereits in den 1960er und 70er Jahren mit der Ausführung und dem Einbau der Originalkirchenfenster beauftragt.

Gerüst bleibt noch einige Wochen stehen

Christoph Kunz, Neffe des Firmenchefs Valentin Saile, der den Einbau mit einem Mitarbeiter durchführte, erklärte am Mittwoch, dass die gesamten Kirchenfenstereinfassungen im Anschluss an die Einbauarbeiten durch einen Steinmetz neu verfugt würden. Zudem sollen alle Kirchenfenster abschließend gereinigt werden. Das rund zwölf Meter hohe Gerüst im Chor des Kirchenraums wird deshalb noch einige Wochen stehenbleiben.

Anfang Juli war der 37-jährige Mann, der am 4. Dezember vergangenen Jahres die Kirchenfenster von außen eingetreten und anschließend weitere Zerstörungen im Innern der Johanneskirche verursacht hatte, vom Landgericht Stuttgart zur Behandlung in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Der Mann hatte die Tat wohl aufgrund einer Psychose begangen.