Im Falle einer Testpflicht für Reiserückkehrer nach dem Urlaub bringt Jonas Schmidt-Chanasit eine sogenannten Pooltestung auf das Coronavirus ins Spiel. Was der Virologe damit meint.

Hamburg - Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat dafür plädiert, Reiserückkehrer im Falle einer Testpflicht nach ihrem Urlaub mit einer sogenannten Pooltestung auf das Coronavirus zu kontrollieren. Dabei werden mehrere Abstriche zusammengefasst und geprüft. „Wir kennen die ganzen Nachteile auch der Schnellteste, und sie kosten ja auch nicht unerheblich. Insofern wäre hier sicherlich eine Pooltestung mittels PCR-Verfahren durchaus überlegenswert“, sagte Schmidt-Chanasit dem Radiosender „Bayern 2“.

 

Virologe: Testpflicht für Reiserückkehrer „nicht prinzipiell schlecht

Eine Testpflicht für Reiserückkehrer sei dabei „nicht prinzipiell schlecht“. Man müsse den Nutzen allerdings genau abwägen und die Details - wo und wie wird getestet - genau klären. Aus Praktikabilitätsgründen sollte eine Testpflicht dann so einfach wie möglich gestaltet sein, auch wenn dadurch einige Reisende benachteiligt würden. Der Test aller sei aber erstmal besser, „als ein sehr kompliziertes Regelwerk, das vielleicht dann wenig Effekt hat“.

Hintergrund sei auch, dass die Qualität der Tests in den Urlaubsländern unterschiedlich sei, so der Tropenmediziner des Bernhard-Nocht-Instituts. „Da wird viel Schindluder getrieben.“ Man könne nicht sicher sein, ob die Tests so gut wie beispielsweise in Deutschland durchführt werden. „Und wir müssen uns dann die Frage stellen: Ist es zum Schluss eh nicht eine Alibimaßnahme, weil damit ist dann sicherlich niemandem geholfen.“