Die Heilbronner Kunsthalle Vogelmann widmet sich in einer Ausstellungdem Wirken von Joseph Beuys im Südwesten.

Reportage: Robin Szuttor (szu)

Heilbronn - Am 16. März 1944 um 8.35 Uhr wird über der Krim ein deutscher JU-87-Sturzkampfflieger abgeschossen. Der Pilot stirbt, der Bordschütze erleidet Verbrennungen am Kopf. Tataren bergen ihn aus dem Wrack, betten ihn auf Filzdecken, salben seine Wunden mit Fett, bis er allmählich wieder gesundet. Das sei seine Geburt als Künstler gewesen, wird Joseph Beuys – Jupp, wie ihn Wehrmachtsfreunde nannten – später behaupten. An der Geschichte sind wohl nur der Absturz und die Verletzung wahr. Laut Militär-Aufzeichnungen wurde Beuys schon bald nach dem Abschuss von einem deutschen Suchkommando gefunden und in ein Lazarett gebracht. Aber ist nicht die erfundene Geschichte die schönere? Und wahre?