Gegen den früheren König Juan Carlos hat die spanische Justiz erneut ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der 82-Jährige war wegen der sich häufenden Vorwürfe im August ins Exil in die Vereinigten Arabischen Emirate gegangen. 

Madrid - Die spanische Justiz hat ein drittes Ermittlungsverfahren gegen den früheren König Juan Carlos eingeleitet. Hintergrund sei ein Bericht der spanischen Anti-Geldwäsche-Behörde Sepblac, teilte Generalstaatsanwältin Dolores Delgado am Freitag in Madrid mit. Auch die Anti-Korruptions-Staatsanwaltschaft sei an dem Verfahren beteiligt. Genauere Angaben machte sie nicht.

 

Die Mitteilung erfolgte zwei Tage, nachdem die Nachrichten-Website ElDiario.es ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen Juan Carlos aufgedeckt hatte. Darin soll es um Bankkonten gehen, die der Ex-Monarch genutzt haben könnte, ohne dass sie auf seinen Namen registriert waren.

Länder bleiben unklar

Aus Justizkreisen hieß es, dass die Staatsanwaltschaft zur Prüfung des Geldwäsche-Verdachts auch Rechtshilfeersuchen an ausländische Behörden gerichtet habe. Um welche Länder es dabei genau ging, war zunächst unklar. 

Ein erstes Ermittlungsverfahren gegen Juan Carlos war vor zwei Jahren eröffnet worden. Darin geht es um den Verdacht auf Schmiergeldzahlungen im Zusammenhang mit der Auftragsvergabe für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Mekka und Medina in Saudi-Arabien an ein spanisches Konsortium. 

Angesichts der sich häufenden Vorwürfe war der 82-jährige Ex-König Anfang August ins Exil in die Vereinigten Arabischen Emirate gegangen.