Beim ATP-Turnier in Buenos Aires feiert der Argentinier Juan Martin del Potro sein Comeback und seinen Abschied zugleich. Nach der Erstrunden-Niederlage gibt er seinen Rücktritt bekannt.

Buenos Aires - Vor seinem letzten Aufschlagspiel brach er in Tränen aus, nach dem Matchball hängte er sein berühmtes Stirnband an die Netzkante und gab weinend ein Interview. Der Argentinier Juan Martin del Potro, einer der wenigen Tennisprofis, die in den vergangenen Jahren die Grand-Slam-Dominanz von Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray durchbrochen hatten, hat seine Karriere für beendet erklärt. In der ersten Runde des ATP-Turniers in Buenos Aires feierte der 33-Jährige sein Comeback und seinen Abschied. Nach fast 1000 Tagen Pause kehrte der US-Open-Sieger von 2009 nach unzähligen Verletzungen noch einmal auf den Platz zurück.

 

Del Potro verlor 1:6, 3:6 gegen seinen Landsmann Federico Delbonis und sagte danach: „Ich werde mich mein Leben lang an diesen Moment erinnern. Ich habe mir all meine Träume im Tennis erfüllt, und die Zuneigung der Menschen ist die wichtigste Trophäe. Jetzt bin ich beruhigt, denn mein letztes Spiel war wahrscheinlich auf dem Platz und nicht in einer Pressekonferenz.“ Auf die Frage, ob er in der kommenden Woche beim Turnier in Rio antreten werde, sagte er: „Nein.“

Zahlreiche große Erfolge

Zuvor hatte del Potro auf einer Pressekonferenz angedeutet, nach den beiden Turnieren aufhören zu wollen. „Ja, ich hatte vor, nach Rio zu fahren. Ich glaube, ich habe alles bis zum letzten Punkt gegeben. Heute wünsche ich mir, dass ich nach zwei Jahren ohne Schmerzen in meinem Bein schlafen kann“, sagte er.

Der frühere Weltranglisten-Dritte hatte seit Juni 2019 kein ATP-Match mehr bestritten. In der Vorbereitung auf Wimbledon desselben Jahres zog er sich zum zweiten Mal einen Bruch der rechten Kniescheibe zu. Er musste erneut operiert werden, die Genesung war langwierig. Bereits zuvor hatte del Potro großes Verletzungspech gehabt und musste mehrmals am Handgelenk operiert werden. Zu seinen größten Erfolgen zählen neben dem US-Open-Titel 2009 auch Olympia-Bronze 2012 in London und Silber 2016 in Rio de Janeiro. Mit der argentinischen Davis-Cup-Mannschaft gewann er 2016 den Titel.