Die Wohnstadt Asemwald feiert im September ein großes Jubiläumsfest. Das ganze Jahr über finden zudem Architekturführungen statt. Dort erfährt man Ungeahntes über die monströsen Gebäude, die bis heute geliebt und gehasst werden.

Die einen mögen sie und finden das Leben darin ganz wunderbar, andere fühlen sich abgestoßen. Die Rede ist von den Asemwald-Hochhäusern. Zwischen 1968 und 1972 sind die bis heute wohl mit am umstrittensten Häuser in Stuttgart entstanden. 135 Meter lang, 70 Meter hoch, 20 beziehungsweise 22 Stockwerke plus drei Kellergeschosse, 1137 Wohneinheiten; drei graue Kolosse auf der grünen Wiese. Dabei wäre das, was die Architekten Otto Jäger und Werner Müller Ende der 1950er unter dem bedeutungsschwangeren Namen Hannibal ursprünglich geplant hatten, noch wuchtiger gewesen: nämlich ein einzelner 650 Meter langer und 50 Meter hoher schnurgerader Baukörper.