Die Jugendbildungsmesse hat am Samstag zahlreiche junge Menschen angezogen. Der Trend zu Sprachreisen und zum Auslandsjahr nach dem Abitur hält bei Schülern weiterhin an.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Stuttgart - Mit einer Sprachreise nach England möchte sie anfangen, sagt Isabella (14) aus Ludwigsburg. „Nach dem Abitur würde ich dann gerne Work and Travel irgendwo machen“, erzählt sie auf der Jugendbildungsmesse (JuBi), die an diesem Wochenende Station am Albertus-Magnus-Gymnasium in Bad Cannstatt gemacht hat.

 

Wo will ich hin? Was kostet so ein Aufenthalt? Was will ich im Ausland eigentlich machen? Darüber wolle sie sich frühzeitig informieren, sagt Isabella. Ein Jahr im Ausland zu organisieren ist ein großer Aufwand: Man muss eine Familie, eine Schule oder eine Arbeitsstelle finden, ein Visum beantragen, Flug buchen und vieles mehr. Längst gibt es unzählige Reiseveranstalter, die einen Teil der Organisation abnehmen. Über 40 Aussteller haben sich auf der Messe für Auslandsaufenthalte präsentiert und den Schülern erste Tipps für ihre Reise gegeben. „Manche wissen noch gar nicht konkret, was sie machen wollen. Denen geben wir dann allgemeine Infos, was zu ihnen passt“, sagt Ivo Thiemann, Bildungsberater bei Weltweiser. Der Verlag und Bildungsberatungsdienst organisiert die Messe mehrmals im Jahr in verschiedenen Städten in Deutschland und informiert junge Menschen über Auslandsaufenthalte.

Viele Schüler wollen gerne ihre englischen Sprachkenntnisse verbessern

Schüleraustausch, Sprachreisen, Au-Pair oder Freiwilligendienste seien bei Schülern und Studenten nach wie vor sehr beliebt, sagt Thiemann. „Die USA sind dabei immer noch Gastland Nummer eins.“ Viele bevorzugten ein englischsprachiges Land und reisten deshalb gerne auch nach Kanada, Australien und Neuseeland. „Weil sie wissen, das bringt ihnen auch später im Studium und im Beruf etwas.“

Manche mögen es aber auch gerne exotischer. Julia (17) will nächstes Jahr nach dem Abitur gerne nach Afrika. Um sich zu informieren, ist sie mit einer Freundin eigens für die Messe aus Rheinland-Pfalz angereist. Sie hat schon sehr konkrete Vorstellungen, was sie machen möchte: „An einer Schule in Uganda arbeiten.“ Die Messe fand sie zwar gut organisiert, und alle seien sehr hilfsbereit gewesen, aber ihr selbst habe es nicht so viel gebracht. „Mein Wunsch ist vielleicht doch etwas zu speziell“, sagt sie. Einige Telefonnummern habe sie aber immerhin bekommen.

Soziale Projekte mit Tieren werden immer beliebter

Felix Moll, 34, und seine Kollegen von dem Anbieter Rainbow Garden Village kümmern sich speziell um solche exotische Vorlieben. Die Firma vermittelt Freiwilligenprogramme und Praktika in Afrika und Asien. Dabei gehe es ihnen auch darum, den ganzen Trip nachhaltig zu gestalten. „Für jeden Volunteer pflanzen wir zum Beispiel fünf Bäume“, sagt er. Auch versuchten sie vor Ort in den Gastländern Arbeitsplätze zu schaffen. Der Gründer von Rainbow habe einst in Ghana gestartet, nach und nach seien andere Länder dazugekommen. Beliebt sei bei ihnen Südafrika. „Und Projekte mit Tieren sind sehr im Kommen“, sagt Moll.