Im Helene P. gibt es dienstags neuerdings ein Elterncafé mit einer Spielecke für Kinder.

Stuttgart-Degerloch - Der Apfel- und der Zwetschgenkuchen werden den Nachmittag vermutlich überdauern. Im Kinder- und Jugendhaus Helene P. in Degerloch herrscht wie fast jeden Tag ein buntes Treiben: In einer Gruppe turnen Kinder Zirkuseinlagen, woanders sägen, kleben oder malen sie. Nur die Theke des Elterncafés bleibt an diesem Tag leer.

 

Für Carmen Stallbaumer vom Jugendhaus-Team ist das kein Problem. Es ist das erste Mal, dass das Helene P. ein Elterncafé anbietet. „Für uns ist es ganz gut, dass wir das jetzt mal testen können“, sagt sie. Es brauche wohl noch zwei Monate, bis sich das Angebot herumgesprochen habe.

Das Café ist eine Entlastung für die Eltern

Mit dem Café wollen die Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhauses Eltern die Möglichkeit bieten, sich untereinander bei Kaffee und Kuchen auszutauschen oder auch die Betreuer um Rat zu fragen. „Wir sehen, dass Gesprächsbedarf da ist. Bei uns begegnen sich die Eltern und plaudern oft noch eine halbe Stunde“, sagt Stallbaumer. Deswegen soll während der Schulzeit jeden Dienstag von 15.30 bis 18.30 Uhr Kaffee und Kuchen verkauft werden. Die Zöglinge sind währenddessen bestens versorgt, und zwar mit Spielsachen, Matten und Bauklötzen aus Schaumstoff oder auch einem Kriechtunnel gleich nebenan.

Gerade für Eltern kleiner Kinder sei die Kombination von Café und Betreuung eine Entlastung. „Im normalen Café wäre es der pure Stress, wenn die Kleinen ein bisschen spielen und rumwackeln. Hier stört das niemanden“, sagt Stallbaumer.

Das Café hat nur geöffnet, wenn es offene Angebote gib

Endlich kommen doch zwei Mütter an die Theke und bestellen je einen Latte Macchiato. Sie kommen aus Kaltental und sind heute zum ersten Mal im Jugendhaus. Ihre Töchter Luisa und Anika turnen nebenan im Übungsraum mit der Zirkusgruppe. „Für die zwei Stunden lohnt sich das Heimfahren gar nicht“, sagt Luisas Mutter. Da sei es schön, wenn man im Jugendhaus-Café sitzen könne.

Barkeeper und Jugendhaus-Mitarbeiter Raphael Heisch erklärt, dass der Dienstag eigentlich ein Gruppentag sei. Das Café hat nur geöffnet, wenn es offene Angebote gibt. Dienstags sei es bislang nicht besetzt gewesen. Das ändere sich nun.

Die beiden Mütter ziehen sich mit ihren Gläsern derweil in eine Sitzecke zurück, direkt vor der Tür zum Zirkusgruppenraum. Eigentlich wollen ihre Töchter, dass sie bei ihnen bleiben. Aber die Kleinen sollen lernen, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden und neue Freunde kennenlernen. „Und notfalls sind wir ja immer noch da“, sagt Anikas Mutter.