Seit rund zehn Tagen hat es in der Stadt einige Straftaten gegeben, die einer Gruppe Jugendlicher zugerechnet werden. Als die Polizei ausrückt, um 13- und 14-jährige Tatverdächtige zu fassen, kommt es zum Kampf.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Schorndorf/Remshalden - Ein Kind und zwei Jugendliche haben am Donnerstagnachmittag Polizisten gegenüber massiven Widerstand geleistet. Ein Beamter erlitt einen heftigen Faustschlag ins Gesicht. Die Streife war zu einer ehemaligen Gaststätte in Remshalden (Rems-Murr-Kreis) ausgerückt, weil dort zwei vermisste Brüder im Alter von 13 und 14 Jahren vermutet wurden. Diese hielten sich dort mit drei weiteren Jugendlichen auf.

 

Beim Anblick der Polizei wollten die Brüder sofort flüchten. Die Beamten hielten die Teenager fest, wogegen sie sich massiv wehrten. Ein 14-Jähriger verpasste einem am Boden liegenden Polizisten einen Faustschlag ins Gesicht. Die Jungen konnten überwältigt werden, die beiden Brüder kamen in die Jugendhilfeeinrichtungen, aus denen sie vor kurzem ausgerissen waren. Ein 14-jähriger Komplize muss mit einem Strafverfahren rechnen.

Stecken die Ausreißer und ihre Freunde hinter den Überfällen in der Bahn?

Laut einem Polizeisprecher gehören die Jungen zu einer losen Gruppe, die seit längerer Zeit in Schorndorf ihr Unwesen treibt. „Seit etwa zehn Tagen gab es hier vermehrt Straftaten in einer neuen Qualität“, so der Sprecher. Gemeint sind nicht nur Fälle von Vandalismus, sondern auch mehrere Raubüberfälle in der S-Bahn. Die Ermittler haben mehrere Mitglieder der Gruppe im Verdacht, dabei ihre Finger im Spiel zu haben. Zumindest der 13-Jährige war auch an einem Überfall am vergangenen Donnerstag beteiligt, nach dem mehrere Täter versuchten, über die Gleise zu flüchten.

In einer Mitteilung betonen die Behörden, sie hätten ein „Maßnahmenpaket“ geschnürt, um der Umtriebe Herr zu werden. So sei die Präsenz von Sicherheitskräften in der Innenstadt sichtbar erhöht worden, die Stadt habe außerdem fünf der Jugendlichen verboten, sich in der Innenstadt aufzuhalten. Jugendamt, Stadtverwaltung und Polizei seien in ständigem Austausch.