Der Gemeinderat wird die Jugendmusikschule 2017 mit mehr als einer halben Million Euro unterstützen. Der Gemeinderat hat zwar das letzte Wort, aber die Einrichtung ist unumstritten. Das heißt nicht, dass die Stadt darauf achtet, wie das Land agiert.

Ditzingen - Es ist kein Zeichen von Desinteresse, sondern vielmehr ein Signal, den Jahresbericht für das ablaufende Jahr und die Vorausschau gut zu heißen: Ohne Diskussion hat der Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales den beantragten Zuschuss der Ditzinger Jugendmusikschule genehmigt. Formal handelt es sich um eine Empfehlung an den Gemeinderat. Der hat am 13. Dezember das letzte Wort, doch seine Zustimmung gilt als sicher.

 

Der Regelzuschuss beläuft sich auf 456 000 Euro, das sind gut 11 000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Gleichwohl ist darin bereits die zu erwartende Tariferhöhung bei den Löhnen eingeflossen. Der Betrag bleibe damit im vereinbarten Rahmen, teilt die Stadt mit. Neben den vergleichsweise niedrigen Summen, die als Zuschüsse für die Arbeit mit behinderten Menschen sowie für die Vereinsjugendarbeit an die Jugendmusikschule fließen, macht die Förderung der Kooperation mit den Kindertagesstätten und Schulen den größten Anteil aus. Immerhin 53 000 Euro investiert die Stadt in diese Arbeit. Die Stadtverwaltung sei „dankbar“, sagte der Amtsleiter Thomas Wolf, dass die Jugendmusikschule in den Klassenstufen aktiv sei. „Wir halten es für ein super Modell. Die beste Förderung, die wir geben können, ist die mit finanziellen Mitteln, und die Jugendmusikschule setzt es um. Etwas Besseres kann uns nicht passieren“, so Wolf.

Verschiedenartige Angebote

Gleichwohl hob er auch darauf ab, dass Musik als Unterrichtsfach wieder Einzug in die Grundschulen gehalten habe. „Doch es fehlen Musiklehrer an der Grundschule.“ Die Jugendmusikschule ist mit unterschiedlichen Kooperationsmodellen an den Schulen vertreten: ob Klassenstufenstreicher in Heimerdingen, Streicherklasse an der Konrad-Kocher-Schule, Bläserklassen auch in Hemmingen und der Ditzinger Realschule, Gitarrenklasse, Blockflöten AG, Big Band Double B an der Theodor-Heuglin-Schule. Die Angebote sind teils im Regelangebot der Schule integriert oder teils als zusätzliches Element im Schulalltag über Elternbeiträge finanziert.

Die Zuschüsse der Stadt sind an die Richtlinien der Landesförderung angeglichen. Das bedeutet, dass der Unterricht von Erwachsenen prinzipiell nicht bezuschusst wird. Erwachsene können zwar aber selbstverständlich in der Jugendmusikschule Instrumentalunterricht nehmen, müssen dann jedoch einen Zuschlag auf die für Kinder und Jugendliche geltenden Gebühren bezahlen.

Angebot für Erwachsene hat sich etabliert

Vor einige Zeit hatte die Jugendmusischule ein neues Angebot, das des Ensemblespiels für Erwachsene geschaffen. „Der Bereich ist klein, aber konsolidiert, nachdem sich inzwischen mehrere Ensembles mit rund 50 Erwachsenen fest etabliert haben“, teilt die Musikschulverwaltung mit. Die Einrichtung wird von einem Verein getragen. Vereinsvorsitzender ist der Komponist Hubertus Schwinge. Geleitet wird die Schule von Manfred Frank.

Beide waren am Montag in den Ausschuss für Finanzen, Kultur und Soziales gekommen. Sie hätten für eventuelle Fragen zur Verfügung gestanden. Die gab es nahezu nicht. Statt dessen applaudierten die Räte für die geleistete Arbeit.