92 Mädchen und Buben ringen im Stuttgarter Norden um 50 Plätze in den Nachwuchsparlamenten.

Stuttgarter Norden - Sie wollen sich für die Integration von Flüchtlingen einsetzen, für ein neues Schwimmbad, die Umwelt oder mehr Treffpunkte. Insgesamt werden ab Montag, 15. Januar, 92 Mädchen und Buben aus dem Stuttgarter Norden bei den Jugendratswahlen in Botnang, Weilimdorf, Feuerbach und Zuffenhausen antreten, um einen der Sitze in den Gremien zu ergattern.

 

In Stammheim haben sich zu wenig Kandidaten gefunden, um eine Wahl durchzuführen. Die stellvertretende Bezirksvorsteherin Susanne Laufenberg möchte allerdings mit den vier interessierten Jugendlichen eine Projektgruppe bilden, die sich ebenso wie ein gewählter Jugendrat im Stadtbezirk engagieren kann. „Die Mädchen und Buben sind noch auf der Suche nach weiteren Mitstreitern. Wir werden uns Mitte des Monats noch einmal treffen und besprechen, wie es weiter geht“, sagt Laufenberg.

Gute Erfahrungen mit Projektgruppen hat auch schon Botnangs Bezirksvorsteherin Mina Smakaj gesammelt. Sie ist allerdings froh, dass sich dieses Mal 20 Kandidaten gefunden haben, die um jeweils einen der neun Sitze in Botnang kämpfen werden: „Wir hatten schon lange keine Jugendratswahl mehr.“ Insgesamt dürfen 558 Botnanger zwischen 14 und 18 Jahren entscheiden, wer für die nächsten zwei Jahre im Jugendrat sitzen wird. Möglich ist die Abstimmung per Briefwahl bis zum 30. Januar oder direkt an verschiedenen Schulen. An sechs Tagen ist eine sogenannte fliegende Urne unterwegs, um an verschiedenen weiterführenden Schulen die Stimmen der Botnanger einzusammeln. Und am 1. Februar wird es auch noch die Möglichkeit geben, im Bezirksrathaus zu wählen – von 16 bis 18 Uhr. „Am 2. Februar zählen wir dann die Stimmen aus“, sagt Mina Smakaj. Das vorläufige Ergebnis stehe am Abend fest. Veröffentlicht wird es aber erst am 3. Februar – unter www.jugendrat-stuttgart.de.

In Zuffenhausen gibt es 1845 Wahlberechtigte

Das gilt natürlich für die Ergebnisse aller anderen Bezirke auch. Gert Dannenmann ist schon jetzt sehr gespannt, welche der 23 Kandidaten einen Platz im 13-köpfigen Gremium in Feuerbach bekommen werden. Seit Jahren kümmert sich der Tausendsassa unter anderem auch um den Jugendrat. „Ich würde mir wünschen, dass sich die Mädchen und Buben genauso engagiert zeigen, wie unsere erste Projektgruppe es im Bezirk gemacht hat“, sagt Dannenmann. Damals hätten die Mitglieder unter anderem alle Bolzplätze auf Sicher- und Sauberkeit überprüft, einen Kinder- und Jugendstadtplan aufgelegt, den Skaterpark am Jugendtreff Camp mit auf die Beine gestellt und sich dafür eingesetzt, dass Basketballkörbe auf dem Festplatz installiert werden.

Auch in Zuffenhausen sind die Hoffnungen groß, dass sich der kommende Jugendrat engagiert zeigen wird. 19 Bewerber gibt es für die 15 Plätze. 1845 Wahlberechtigte haben es in der Hand, wer die Interessen der Jugendlichen in den kommenden beiden Jahren in Zuffenhausen vertreten wird. „Ich hoffe, dass wir die angestoßenen Projekte weiterführen können“, sagt die Sachgebietsleiterin für allgemeine Verwaltung im Bezirksamt, Ulrike Bihl. Die Erweiterung der Calisthenics-Anlage in Rot sei dem aktuellen Jugendrat ein Anliegen gewesen. Aber auch eine Broschüre für Jugendliche oder eine Kooperation mit dem Jugendhaus, um Flüchtlingskinder zu integrieren, seien Themen, die der künftige Jugendrat angehen könne.

Wenn es nach vielen der 30 Kandidaten in Weilimdorf geht, ist zum Beispiel ein Schwimmbad im Bezirk noch nicht vom Tisch – auch wenn die Stadträte erst in den vergangenen Haushaltsberatungen einen AfD-Antrag zum Thema mit großer Mehrheit abgelehnt hatten. Für den Neubau eines Freibads im Bezirk bestehe aus Sicht der Verwaltung derzeit kein Bedarf, teilte Bürgermeister Dirk Thürnau den Stadträten Ende November mit. Das Bad wird sicherlich auch an diesem Freitag, 12. Januar, zur Sprache kommen, wenn sich die Kandidaten um 11.30 Uhr in der Aula des Solitude-Gymnasiums vorstellen werden. 13 Plätze sind letztendlich im Weilimdorfer Jugendrat zu vergeben.