Der 19. August 1990 hätte ein identitätsstiftender Tag in der Geschichte Jugoslawiens sein können. Stattdessen markiert der WM-Titel der Basketballer den Höhe- und Wendepunkt des Basketballsports auf dem Balkan, der anschließend in Nationalismus und Krieg versank.

Stuttgart - Es gibt sie. Jene Sportmomente, die sich für immer in das kollektive Gedächtnis einer Nation einprägen. Von denen die Alten noch Jahrzehnte später den Jungen erzählen. Die manches Mal gar das Selbstverständnis einer ganzen Nation prägen und auf Jahre verändern. Aus deutscher Sicht fallen einem „das Wunder von Bern“ 1954 oder „das Sommermärchen“ 2006 ein. „Wir sind wieder wer“, so könnte man das Gefühl beschreiben, das die 54er-Weltmeister dem noch immer von Krieg gebeutelten deutschen Volk zurückgaben und ihm halfen, so etwas wie eine nationale Identität wiederzuentdecken.