Die Geschworenen haben nicht über die Vorwürfe der Metoo-Bewegung geurteilt. Sie haben einzig und allein Harvey Weinstein schuldig gesprochen. Aber schon das könnte der Debatte über Machtstrukturen helfen, sagt StZ-Autorin Hilke Lorenz.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

New York - Ein Meilenstein? Auf jeden Fall haben viele auf diese Entscheidung gewartet. Schuldig, so lautet die Entscheidung der New Yorker Jury im Prozess gegen Harvey Weinstein. Die Geschworenen haben den ehemaligen Filmproduzenten der Vergewaltigung und der sexuellen Nötigung für schuldig befunden. Damit ist erst einmal das Schicksal des Mannes besiegelt, dessen sexuell übergriffiges Verhalten am Anfang der Metoo-Bewegung stand, einer weltweiten Bewegung der Gegenwehr. Über Jahrzehnte hat Weinstein seine Machtposition dazu genutzt, sexuelle Obsessionen und Machtgelüste auszuleben. Im Falle zweier Frauen, die den Mut hatten, sich dem Kreuzverhör von Harvey Weinsteins Verteidigerin zu stellen, ist das nun amtlich.