Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert war in Stuttgart zu Gast und hat im Interview über die Zukunft der Bundeswehr gesprochen. Er hält es unter bestimmten Bedingungen für denkbar, sie aufzulösen.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Stuttgart - Kevin Kühnert war am Freitag in Stuttgart zu Gast und hat unserer Zeitung verraten, wie er zur Bundeswehr steht. Der Juso-Vorsitzende hält es für denkbar, Deutschlands Streitkräfte aufzulösen und die Armee unter bestimmten Umständen abzuschaffen. „Eine speziell deutsche Armee in einer europäischen Armee aufgehen zu lassen, ist keine absurde Vorstellung“, sagte Kevin Kühnert und stellte damit die nationale Souveränität des Staates über seine militärischen Interessen infrage.

 

Die Bundeswehr habe heute nicht mehr die Funktion, ein Territorium vor Feinden von außen zu schützen und sei damit ihrer Kernaufgabe beraubt. 28 verschiedene nationale Armeen in Europa zu unterhalten sei zudem nicht wirtschaftlich. Eine europäische Armee dürfe aber nicht nur zu Bürokratieabbau dienen, sondern müsse auch zur Abrüstung führen, sagte Kühnert. Seine Forderung ist auch eine Absage an das Zwei-Prozent-Ziel, auf das sich die NATO-Partner 2002 verständigt hatten und das besagt, dass die Staaten zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukt für Verteidigung ausgeben sollen.

Kevin Kühnert am Freitag in Stuttgart – drei Fragen an den den Juso-Chef:

Kevin Kühnert hatte zuletzt in einem Gespräch mit der „Zeit“ für Aufsehen gesorgt, in dem er über die „Kollektivierung“ von Wohneigentum und Automobilkonzernen nachdachte. Die Resonanz ermutige den SPD-Politiker, weiterzumachen. Von 3000 Mails, die den 29-Jährigen seitdem zu dem Thema erreicht hätten, seien 80 Prozent positiv gewesen, hat er unserer Zeitung erzählt.

Lesen Sie hier das ganze Interview mit StZ Plus.