Umweltzerstörung und Klimawandel – politsche Themen wie diese sind bei den besten Kalendermachern in diesem Jahr hoch im Kurs. Im Haus der Wirtschaft wurden jetzt die Gregor Awards für 2020 verliehen.

Stuttgart - . Wenn das Jahr 2020 so wird wie die mit dem Gregor Award ausgezeichneten Kalender, wird es ein sehr gutes Jahr. Aber kein Mensch hat so viele Wände, um die tollen Exemplare daheim aufhängen zu können, die am Donnerstagabend im Haus der Wirtschaft mit Preisen überhäuft worden sind. Die Verleihung mit Musik und schönen Worten ist stets ein großes Branchentreffen, zu dem Kreative nicht nur aus allen Teilen Deutschlands anreisen, sondern auch aus Japan.

 

Erster Preis für den Verfall

Bereits seit 70 Jahren ehrt der Graphische Klub Stuttgart mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums die Kreativsten der Kreativen. Kalender mögen im digitalen Zeitalter an praktischem Nutzen verloren haben – noch immer gibt es aber viele Unternehmen, die Werbung mit ihnen machen und wahre Kunstwerke schaffen. 650 Einsendungen gab es für die Kalenderschau 2020. Immer mehr Kalendermachen beziehen klare Stellung zu politischen Themen wie Klima und Umwelt. So hat die Sängerin Alice Francis mit ihrer Müll-Mode als Protest gegen den Wegwerfwahn den Preis in der der Kategorie Nachhaltigkeit bekommen.

Der Hauptpreis ging an den Fotografen Matthias Creutziger, der seine Idee für den Kalender „Macropolis“ durch Zufall im Keller entdeckte. Dort war er auf alte, von Schimmel befallene Urlaubsfotos gestoßen, einige farbverändert, andere verblichen. Daraus machte er einen Kalender, der den Verfall zeigt.