Hass, Hetze, Beleidigungen und Mobbing machen auch vor Onlinemedien keinen Halt. Kinder und Jugendliche kommen vielfach damit in Kontakt. Eine Informationskampagne des Landes Baden-Württemberg will helfen.

Digital Desk: Katrin Maier-Sohn (kms)

Stuttgart - Der Vorhang fällt und zum Vorschein kommt ein neonfarbenes Plakat mit der Aufschrift „Bitte was?!“. Der Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Volker Schebesta, hat am Donnerstag in der Stuttgarter Klettpassage das erste Plakat einer landesweiten Aktion gegen Hass im Netz enthüllt. „Bitte Was?! Kontern gegen Fake und Hass“ lautet das vollständige Motto der Kampagne im Rahmen des Projekts #RespektBW. „Wir wollen Kinder und Jugendliche aktivieren, für ein gutes gesellschaftliches Miteinander durch respektvollen Umgang im Netz einzutreten“, sagte Schebesta, „der Ton im Netz ist rauer geworden.“ Das Ziel der Kampagne sei deshalb, möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen.

 

“Solche Leute wollen Aufmerksamkeit“

Neben rund 1000 Plakaten und Videoleinwänden an 31 Bahnhöfen in Baden-Württemberg gehört ein Kreativwettbewerb für Kinder und Jugendliche zur Kampagne. Schüler können bis zum 20. Februar Beiträge wie beispielsweise Gedichte, Songs oder Filme zum Thema einreichen und unter anderem Klassenausflüge oder ein Treffen mit einem der prominenten Kampagnenbotschaftern gewinnen.

Einer dieser Botschafter ist Zauberer und Influencer Alexander Straub. Mit über 300 000 Fans auf Youtube und knapp 145 000 Followern auf Instagram wird er selbst regelmäßig mit dem Thema Hass im Netz konfrontiert. „Hass-Kommentare unter Videos und Bildern gehören fast schon dazu“, berichtet der gebürtige Stuttgarter. „Das reicht von ,Du bist dumm!’ bis zu ,Ich will, dass du tot bist!’“Die beste Taktik mit solchen Kommentaren umzugehen, sei diese zu ignorieren. „Solche Leute wollen Aufmerksamkeit und die will ich ihnen nicht geben.“ Außerdem habe er eine tolle Fangemeinschaft, die ihn unterstütze und auch online mit positiven Kommentaren verteidige.

Kreativwettbewerb für Schüler

Damit das Thema auch im Unterricht intensiver diskutiert werden kann, steht online für Lehrer Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Schebesta: „Ziel ist es, dass junge Menschen so früh wie möglich ein Gespür entwickeln, um Gefahren des Netzes zu sehen und verantwortungsbewusst darauf zu reagieren.“