Die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts hat einen ersten Entwurf mit Empfehlungen für die Corona-Impfungen vorgelegt. Bei den Impfungen sollten „bestimmte Personengruppen“ bevorzugt werden.

Berlin - Für die geplante Priorisierung von Corona-Impfungen liegen nun konkretere Vorschläge vor. Die Ständige Impfkommission (Stiko) verschickte dazu am Montag einen Entwurf an Länder und medizinische Fachgesellschaften. Empfohlen wird demnach, Impfungen zunächst Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe anzubieten - sowie Gruppen, die beruflich besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu Risikogruppen haben. Dies entspricht demnach rund 8,6 Millionen Menschen.

 

Diese Gruppen haben Impf-Vorrang

Konkret nennt die Empfehlung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen und Menschen über 80 Jahre. Zudem aufgeführt wird Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen wie Notaufnahmen und in der Betreuung von Corona-Patienten sowie Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu Risikogruppen in der Behandlung von Blutkrebs und der Transplantationsmedizin. Genannt werden weiter Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie andere Tätige in Senioren- und Altenheimen mit Kontakt zu Bewohnern.

Darum gibt es Priorisierung

Grund für die Festlegung von Prioritäten ist, dass zu Beginn von Impfungen noch nicht mit genug Impfstoff für alle Interessierten zu rechnen ist. Einen Rahmen dafür und zum Verfahren hatte der Bundestag in einem kürzlich beschlossenen Gesetz abgesteckt. Dieses ist die Basis für die Stiko-Empfehlungen, über die nun noch einmal beraten werden soll. Endgültig festlegt werden sollen die Impf-Prioritäten dann in einer Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums.

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Wegen besonderer Eilbedürftigkeit werden Länder und Experten um Rückmeldungen zum Entwurf mit den Empfehlungen bis diesen Donnerstag gebeten. Über den am Montag geplanten Versand eines entsprechenden Papiers hatte zunächst die „Bild“-Zeitung berichtet.