Die Meldung, dass in einer der VW-Kantinen die Currywurst verbannt und das Angebot auf fleischfrei umgestellt wird, hat im Sommer viel Aufsehen erregt. In unserem Kantinencheck fragen wir, was in Stuttgarter Betrieben auf den Tisch kommt. Heute: die Allianz.

Lokales: Matthias Ring (mri)

Stuttgart - In einer VW-Kantine ist jüngst die Currywurst abgeschafft worden. Was gibt es bei der Allianz? Die stellvertretende Küchenleiterin in der Reinsburgstraße, Michaela Henke-Provenzano, gibt Auskunft.

 

Wie viele Essen werden pro Tag herausgegeben?

An unserem größeren Standort in der Reinsburgstraße haben wir vor Corona etwa 1200 Essen pro Tag ausgegeben, aktuell sind es 300 bis 350 Essen.

Wie ist die Preisspanne der Gerichte?

Die Preisspanne ist relativ breit. Zu unseren günstigsten Hauptgerichten gehören etwa Pellkartoffeln mit Quark für 75 Cent, für einen Rostbraten mit Beilagen können es auch bis zu sieben Euro werden.

Wird das Essen vom Unternehmen bezuschusst?

Den reinen Warenwert der Zutaten, die Mehrwertsteuer und eine Verlustpauschale von zehn Prozent trägt der Gast. Personalkosten, Strom, Wasser sowie alle Geräte und die Miete bezahlt die Allianz.

Wie viele Gerichte stehen täglich zur Auswahl?

Vor Corona waren es sechs Hauptgerichte, aktuell sind es vier. Dazu haben wir immer Suppe, diverse Beilagen, die im Rahmen eines Bausteinkonzepts individuell gewählt werden können, mehrere Nachspeisen und frische Salate an der Theke im Angebot.

Wie hoch ist der vegetarische Anteil, und gibt es auch ein Angebot für Veganer?

Wir bieten jeden Tag mindestens ein vegetarisches Gericht an, oft haben wir auch zwei, und vor Corona waren es manchmal sogar drei. Auch vegetarische und vegane Vorspeisen, die viele Mitarbeiter gerne als Hauptgericht wählen, haben wir regelmäßig im Angebot. Vegane Hauptgerichte bieten wir mindestens zweimal wöchentlich an.

Welche Rolle spielen Bio- und regionale Produkte?

Etwa zehn Prozent unserer verwendeten Produkte haben Bioqualität, aber wir achten grundsätzlich seit Jahren auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Wir prüfen die Qualität der Lebensmittel, besonders bei Fleisch ist uns das wichtig, aber auch der Fisch ist MSC-zertifiziert. Obst und Gemüse beziehen wir ebenfalls soweit möglich aus der Region, und wir verwenden ausschließlich Bio-Eier.

Gibt es sie noch, die Currywurst, und was sind die Renner?

Bei der Allianz steht weiterhin alle paar Wochen Currywurst auf dem Speiseplan und wird auch gerne gegessen. Am Ende kann ja jeder selbst entscheiden, was er isst. Unser Betriebsarzt prüft übrigens jede Speisekarte – und gönnt sich gelegentlich selbst auch gern eine Currywurst. Unsere Mitarbeiter lieben außerdem Schnitzel, Alblinsen, aber auch Pasta, panierten Fisch, den Stuttgarter Teller – und unsere hausgemachten Maultaschen kommen ebenfalls immer gut an.

Was geschieht mit den Resten?

Wir versuchen so frisch wie möglich zu kochen und nur nach Bedarf zu produzieren. Aus Erfahrung, aber auch durch die regelmäßige Prüfung der Abrechnung können wir gut abschätzen, an welchen Tagen mit wie vielen Gästen zu rechnen ist. Sollten wirklich einmal Reste des gekochten Essens übrig bleiben, müssen wir sie gemäß den Hygienestandards leider wegwerfen. Bei frischen Zutaten ist das natürlich anders – sie werden eingefroren oder in anderen Gerichten verarbeitet, da sind wir sehr flexibel im Speiseplan.