Annalena Baerbock und Robert Habeck gelingt ein machttaktisches Meisterstück. Der Kontrast zur Union könnte kaum größer sein.

Berlin - Pünktlich um elf Uhr am Montag treten die beiden Grünen-Parteichefs in der Malzfabrik in Berlin-Tempelhof vor einen frischen Blätterwald im Hintergrund. Die Inszenierung ist von langer Hand geplant, die Videosequenzen, die Annalena Baerbock und Robert Habeck als zugewandte und zuhörende Politiker zeigen, mussten nicht hastig zusammengestöpselt werden. Die einzige kleine Panne besteht darin, dass der Bundesgeschäftsführer bei der Verlesung der Formalitäten etwas gedämpft klingt – Michael Kellner musste als Vorsichtsmaßnahme kurzfristig in Coronaquarantäne und sein Statement deshalb aus dem Homeoffice verlesen. Aber auch das ändert wenig am Eindruck einer geordneten, gut vorbereiteten Partei, die nun Baerbock ins Rennen um das Kanzleramt schickt.