Karambolagen auf Stuttgarts Autobahnen Stauchaos nach Unfallserie auf der A 8 beim Flughafen

Mehrere Unfälle mit Dominoeffekt haben die Autobahn auf Höhe des Stuttgarter Flughafens lahm gelegt.
Stuttgart - Sechs Verletzte und 139 000 Euro Schaden – die Autobahn auf den Fildern hat sich am Freitag wieder als echter Unfallbrennpunkt erwiesen. Bis zu acht Kilometer lange Staukolonnen haben den Verkehr zwischen Flughafen und Wendlingen lahm gelegt – in beide Fahrtrichtungen.
Dabei erweist sich die Verschwenkung der S-21-Baustelle auf Höhe von Messe und Flughafen offenbar als besonders tückisch. „Eisglätte ist da jedenfalls nicht das Problem gewesen“, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn. Ein 46-jähriger VW-Fahrer und ein 79-jähriger Audi-Fahrer machen am Freitag kurz vor 9 Uhr den Anfang, als sie in Fahrtrichtung München nach dem Bosch-Parkhaus in der Links-Rechts-Schikane der Baustelle seitwärts zusammenstoßen. Beide schleudern, einer dreht sich – und dann prallen noch zwei 73 und 75 Jahre alte Transporterfahrer in die Unfallstelle. Die Fahrer der verkeilten Autos bleiben unverletzt – es gibt aber 50 000 Euro Schaden. Und Stau bis zum Autobahnkreuz Stuttgart.
Die Baustellen-Schikane ist ein Problem
Seit Juni 2020 sorgt die Baustellenkurve, die auch mit Tempo 120 durchfahren werden darf, für Karambolagen. Damals erwischte es sogar eine Streifenwagenbesatzung, die in der Linkskurve zu weit nach rechts geriet und eine Autofahrerin abdrängte.
Der Unfall an der Messe hat aber auch in der Gegenrichtung erhebliche Folgen. Natürlich blicken die Autofahrer hinüber auf die Rettungs- und Aufräumungsarbeiten – was im dichten Verkehr bald Stockungen und Staus auslöst. Und Karambolagen im Minutentakt.
Gegen 9.15 Uhr kracht es zwischen den Anschlussstellen Esslingen und Plieningen. Ein Lkw-Fahrer kracht auf seinen bremsenden Vordermann, rutscht auf glatter Fahrbahn nach links, kollidiert mit einem VW Golf, der gegen die Leitplanken kracht und noch von einem nachfolgenden Peugeot gerammt wird. Verletzt wird niemand, der Schaden beträgt etwa 30 000 Euro.
Fahrstreifenwechsel sind manchmal fatal
„Das Problem ist dann auch, dass viele Autofahrer in den Staukolonnen die Fahrstreifen hin und her wechseln“, sagt Polizeisprecher Widenhorn. Und auch dann kann es krachen. Um 9.50 Uhr gibt es eine Kollision zwischen der Raststätte Denkendorf und der Ausfahrt Esslingen. Als ein 58-jähriger Sattelzugfahrer bremst, zieht ein Kia-Fahrer nach rechts auf den Verflechtungsstreifen – wo aber schon ein Dodge-Fahrer unterwegs ist. Drei Autoinsassen werden nach der Kollision vom Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht. Schaden: 25 000 Euro. Fünf Minuten später kracht es auf Höhe Köngen. Nochmal 20 000 Euro Schaden.
Polizei und Rettungskräfte sind außer Atem – aber es ist nicht zu Ende. Um 11.05 Uhr passt bei Köngen ein 58-Jähriger Transporter-Fahrer nicht auf und prallt gegen das Heck eines Sattelzugs, der mit Gefahrgut beladen ist. 14 000 Euro Schaden. Der Verursacher wird schwer verletzt und eingeklemmt. Immerhin kann er sich noch befreien, dann geht es ins Krankenhaus.
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