Die Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Ludwigsburg kämpft weiter mit den Folgen eines Coronaausbruchs. 14 Mitarbeiter und 48 Bewohner sind inzwischen positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Digital Desk: Michael Bosch (mbo)

Ludwigsburg - Die Karlshöhe in Ludwigsburg hat weiter mit den Folgen eines Coronaausbruchs zu kämpfen. Inzwischen hat die Einrichtung für Menschen mit Behinderung zwei weitere Tote zu beklagen, die mit dem Virus infiziert waren.

 

Mit Details hält sich die Karlshöhe aber zurück, Sprecher Michael Handrick verweist auf den Datenschutz. Außerdem wolle man aus „ethischen Gründen und aus der Pietät gegenüber den Angehörigen“ keine weiteren Informationen zu den Verstorbenen geben.

Insgesamt sind in den vergangenen Wochen drei Menschen aus dem Bereich Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung gestorben, die mit einer Coronainfektion ins Krankenhaus eingeliefert worden waren. Der Ausbruch auf der Karlshöhe war Ende April bekannt geworden, mittlerweile gibt es 62 bestätigte Fälle – 14 Mitarbeiter und 48 Bewohner. Sie befinden sich allesamt in häuslicher Quarantäne. Besonders tragisch sind die Todesfälle auch deshalb, weil erst kurz vor dem Ausbruch ein mobiles Team zum ersten Mal in der Einrichtung geimpft hatte. Dass nach der ersten Impfung noch kein vollständiger Schutz besteht und dass sich Personen trotz der ersten Dosis sehr wohl anstecken können, hat sich auf der Karlshöhe gezeigt. „In unserem Fall haben sich Impfungen und Infektionen auf eine tragische Weise überschnitten“, sagt Diakon Jan Winkler, der den betroffenen Bereich leitet. Die Situation sei „unglaublich bitter“.

Es wird weiter getestet – auch bei vollständiger Impfung

Dass die Bewohner nicht schon früher geimpft wurden, sei nicht die Schuld der Karlshöhe. Sie habe sich „frühzeitig mit aller Energie bemüht und ihren Bedarf angezeigt, die Mobilen Impfteams in ihre Geschäftsbereiche zu bekommen“, so Winkler. Letztlich sei man aber vom Kreisimpfzentrum und der Heimaufsicht abhängig gewesen.

Winkler verweist auf die hohen Hygienestandards in der Einrichtung, Mitarbeiter würden grundsätzlich mit FFP2-Masken arbeiten und dürften die Wohngruppen nur mit negativem Schnelltest betreten. Mitarbeiter oder Bewohner, die eine Coronaerkrankung hinter sich gebracht haben oder bereits vollständig geimpft sind, werden weiterhin getestet.