Es ist zwar äußert selten, aber möglich: Eine Karlsruherin hat sich in einem Fitness-Camp mit Hasenpest infiziert. Bei einer Infektion sollten möglichst rasch Antibiotika gegeben werden.

Karlsruhe - Eine Karlsruherin hat sich mit der Infektionskrankheit Hasenpest infiziert. Die Leiterin des städtischen Amtes für Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen, Alexandra Börner, bestätigte am Donnerstag einen Bericht der „Badischen Neuesten Nachrichten“ (BNN). Die infizierte 41-Jährige war Ende Juni bei einem Fitness-Camp, bei dem die Teilnehmer auch durch den Schlamm krochen. Eine Woche später bekam sie hohes Fieber. Sie nimmt an, dass das Bakterium auf diesem Weg oder durch den Stich einer Bremse in ihren Körper gelangt sein könnte.

 

Bundesweit 19 Fälle

Der Erreger, das Bakterium Francisella tularensis, kann zum Beispiel durch infizierte Nagetiere oder Zecken auf den Menschen übertragen werden und zeigt sich häufig durch Hautgeschwüre oder Entzündungen der Lymphknoten. Dass die Krankheit auf den Menschen übertragen wird, kommt laut Karlsruher Veterinäramt „sehr selten“ vor. Das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) notierte in diesem Jahr bundesweit 19 Fälle von Hasenpest beim Menschen, im vergangenen Jahr 34 Fälle. In Karlsruhe gab es laut Veterinäramt 2015 den Fall eines erkrankten Jägers.

Hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten

Für freilebende Nagetiere ist Hasenpest (Tularämie) eine tödlich verlaufende und ansteckende Krankheit, beim Menschen lässt sie sich mit Antibiotika behandeln. Die Karlsruherin, die hohes Fieber und geschwollene Lymphknoten unter der Achsel hatte, wurde zunächst auf eine Sommergrippe behandelt. Erst in einer Klinik wurde Hasenpest diagnostiziert und der Frau geholfen. „Ich hatte wirklich Glück, das war kurz vor knapp“, zitiert sie die Zeitung.

Im Jahr 2007 hatten sich im Landkreis Biberach gleich drei Personen angesteckt: Ein 27-jähriger Waldarbeiter und dessen Eltern infizierten sich beim Zerlegen eines Feldhasen. Die Familie wurde erfolgreich mit Antibiotika behandelt.