Petra Stüber erhält die höchste Auszeichnung der Karnevalisten in Stuttgart.

Leonberg - Bereits seit mehr als 20 Jahren ist Petra Stüber im Karnevalsverein aktiv. Der Verein ihrer Wahl ist dabei der 1. Leonberger Karnevalverein Gesellschaft Engelberg. „Die Hirschverleihung im Neuen Schloss in Stuttgart ist die höchste Auszeichnung bei den Karnevalisten“, unterstreicht die Preisträgerin. Nun ziert also „Der Hirsch am goldenen Vlies“ ihr Dekolleté.

 

Angefangen hat die 52-Jährige als Betreuerin einer Tanzgarde. „Dann hab ich selber getanzt“, erzählt sie. Danach war sie sechs Jahre Jugendwart, neun Jahre im Wirtschaftsteam, und nun ist sie seit zwei Jahren Mitglied im Vorstandsteam. „Je nachdem, wie lange man dabei ist und welche Aufgaben man übernimmt, kann man diese Auszeichnung bekommen“, sagt sie stolz.

Durch die Tochter zur Fasnet gekommen

Die Verleihung findet jährlich statt. In diesem Jahr wurden insgesamt 53 Karnevalisten ausgezeichnet. Auch die Bürgermeister der Heimatstädte der jeweiligen Preisträger waren geladen. „Leider konnte unser Oberbürgermeister nicht teilnehmen“, sagt Petra Stüber wehmütig.

Die in Bad Cannstatt geborene Petra Stüber ist in Münchingen aufgewachsen. Doch bereits seit 23 Jahren wohnt und lebt sie mit Mann und zwei Töchtern in Leonberg/Eltingen. Zur Fasnet ist sie durch ihre Tochter gekommen. „Meine große Tochter hat mit viereinhalb Jahren angefangen bei der Gesellschaft Engelberg zu tanzen“, unterstreicht sie. Schon kurz darauf war die ganze Familie Mitglied im Verein.

Ihre große Leidenschaft gilt heute der Guggenmusik. „Ich wollte immer Saxofon spielen. Ich war mal in einem Musikverein, dort durfte ich nur Klarinette spielen. Hier hab ich dann endlich mal spielen dürfen, was ich auch wollte“, schwärmt sie.

Die Musiker proben das ganze Jahr über

Musikproben finden bei den Guggenmusikern das ganz Jahr über statt. Nur in den Ferien ist mal Pause. „Was uns jedoch fehlt, sind Mitspieler“, sagt Stüber. „Wir brauchen dringend neue Leute. Im Moment sind wir nur 13 Musiker, und da sind auch nicht immer alle da“.

Dabei ist es nicht nur die Freude am Musizieren, welche die Guggenmusiker zelebrieren. Auch die Interaktion mit anderen Karnevalsvereinen und Guggenmusikern spielt eine große Rolle. „Wir sehen uns auch unter dem Jahr und pflegen Freundschaften.“

Ohne die Familie geht nichts

So dreht sich bei der Familie Stüber das Leben um den Karneval und Festivitäten im Allgemeinen. „Wir organisieren Feste, ich schau’ nach geeigneten Plätzen, mach’ Aufbauten, den Einkauf und überhaupt die Organisation. Das geht nicht ohne die Familie“, weiß die gelernte Arzthelferin.

So sind die Stübers wahre „Feschtlesleid“, wie sie selbst sagt. „Dafür muss man geboren sein“, ist sie sich sicher. „Wenn im Herbst weniger Feste sind, fragen wir uns schon mal, was wir jetzt machen sollen. Aber zum Glück beginnt ja dann die Karnevalszeit“.

Und doch haben die Stübers noch Zeit für ein anderes Hobby. „Mein VfB“, sagt sie voller Freude. „Wir haben Dauerkarten und sind bei jedem Heimspiel im Stadion.“

Außerdem gibt es noch ein Pferd in der Familie, das versorgt werden muss, und auch der eigene Betrieb, eine Glaserei, fordert Zeit. „Freizeit haben wir nicht viel“, sagt sie lachend.