Die baden-württembergischen Kartoffelanbauer schlagen Alarm. Angesichts der warmen, trockenen Sommer der vergangenen Jahre breitet sich der Drahtwurm aus und schädigt die Spätkartoffelernte. Ein Bauer hat ein Fünftel seiner Spätkartoffeln in der Biogasanlage verfeuert. Es fehlt nicht an Schädlingsmitteln, doch die wirken nicht oder sind nicht erlaubt – jedenfalls hier nicht.

Stuttgart - Thomas Müller Stuttgart - hat es einfach nicht glauben wollen. An den verschiedensten Stellen seines Ackers zog der Landwirt aus dem mittleren Neckarraum Kartoffeln aus dem Boden und schaute sich die Knollen genau an, wieder und wieder. Was er sah, gefiel ihm nicht: jede Kartoffel hatte ein oder zwei oder drei kleine braune Löcher. Die waren nicht groß, hatten es aber in sich. Durch diese Löcher hatte sich der so genannte Drahtwurm in die Knollen gefressen. Damit war die Ernte des kompletten Feldes futsch – und die Arbeit, die Müller und seine Familie in den anderthalb Hektar großen Acker gesteckt hatte. Ein Viertel seiner gesamten Spätkartoffelernte brachte der 57-Jährige zu einer Biogasanlage statt in den Handel. Auch auf den anderen Feldern hatte sich der Drahtwurm eingenistet, der Befall war aber nicht so schlimm: die betroffenen Kartoffeln wurden per Hand aussortiert.