Die Kaschmirziegen von Corinna Kistner helfen dabei, die schwäbische Kulturlandschaft zu erhalten.

Reportage: Frank Buchmeier (buc)

Nürtingen - Der Winter 2005/06 ist der strengste des noch jungen Jahrtausends. Ende November fällt bereits Schnee, erst Anfang März beginnt es zu tauen. Ausgerechnet in dieser bitterkalten Zeit werfen die Burenziegen auf dem Nürtinger Hopfenhof dutzendfach Mehrlinge. Die frierenden Muttertiere sind mit dem Säugen überfordert, ein Drama droht. In seiner Not fragt der Bauer eine Kundin, ob sie bei sich daheim zwei Junge aufpäppeln könne. So kommt Corinna Kistner, eine seinerzeit 43 Jahre alte OP-Schwester, auf die Ziege. Bibi und Ranoch, so nennt sie die beiden Zicklein, werden im Keller des Eigenheims auf Stroh gebettet und mit der Flasche gefüttert. „Ich bin da seinerzeit reingerutscht“, erzählt Corinna Kistner, „und nie wieder rausgekommen.“