Bei der ersten Sitzung des Wirecard-Ausschusses wurde der AfD-Abgeordnete Kay Gottschalk zum Vorsitzenden gewählt. Die insgesamt neun Abgeordnete sollen sich nun um die Aufklärung im Skandal um den Dax-Konzern kümmern.

Berlin - Der AfD-Abgeordnete Kay Gottschalk ist zum Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zum Bilanzskandal um den ehemaligen Dax-Konzern Wirecard gewählt worden. Der Ausschuss traf sich am Donnerstag zu seiner ersten Sitzung, bei der unter anderem eine Liste möglicher Zeugen diskutiert werden sollte.

 

Die neun Abgeordneten wollen in den kommenden Monaten unter anderem herausfinden, ob das deutsche Fintech-Unternehmen als aufstrebender Börsenstar von den Aufsichtsbehörden mit Samthandschuhen angefasst wurde. Der inzwischen insolvente Dax-Konzern hatte im Sommer Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Die Firma saß als Dienstleister für bargeldlose Zahlungen an Ladenkassen und im Internet an der Schnittstelle zwischen Händlern und Kreditkartenfirmen - in einem hart umkämpften Markt.

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Nach bisherigem Stand der Ermittlungen machte Wirecard jahrelang Verluste. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Unternehmen seit 2015 Scheingewinne auswies. Mehr als drei Milliarden Euro könnten verloren sein. Die Finanzaufsicht Bafin und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft stehen in dem Fall in der Kritik.