Die Polizei löst das Geheimnis um die angeschwemmten Leichenteile an der Pazifikküste. Die Kanadier bei Vancouver können aufatmen.

Vancouver - Zwei Jahre lang haben makabre Funde an der Pazifikküste bei Vancouver die Kanadier in Atem gehalten. Immer wieder wurden menschliche Füße angeschwemmt, die in Schuhen steckten. Insgesamt sieben Füße wurden im Zeitraum von August 2007 bis Oktober 2009 an den Stränden British Columbias entdeckt. Nun bringt die Polizei neues Licht ins Dunkel: zwei Füße von einem vor einigen Jahren verschwundenen Mann konnten zugeordnet werden. Ein Verbrechen schließt die Polizei aus. Genau dies war nämlich während der Serie der grausigen Funde befürchtet worden. Wurden die Füße gewaltsam von den Beinen getrennt? In British Columbia überschlugen sich eine Zeit lang die Spekulationen, ein Massenmörder könnte sein Unwesen treiben oder es könnte sich gar um rituelle Morde handeln. 

 

Bereits vor zwei Jahren konnte in einem Fall ermittelt werden, dass einer der Füße von einem Mann stammte, der an Depressionen litt, längere Zeit vermisst wurde und sich vermutlich selbst das Leben genommen hatte. Jetzt teilte der ermittelnde Staatsanwalt in British Columbia mit, dass zwei Füße, die in Nike-Turnschuhen im Februar und Juni 2008 gefunden wurden, von einem 21 Jahre alten Mann stammen, der 2004 vermisst gemeldet wurde. Es gebe keine Hinweise auf ein Verbrechen, sagten die Ermittler. Die Autopsie deute darauf hin, dass sich die Füße - ebenso wie bei dem bereits geschilderten Fall - "durch natürliche Prozesse" der Zersetzung im Wasser vom Körper gelöst haben.

Nicht der Mensch, sondern die Natur war der Verursacher

Somit kann man nun davon ausgehen, dass sich alle gefundenen Füße auf natürliche Weise vom Körper abgelöst haben und nicht gewaltsam entfernt wurden. Im August 2007 hatte die mysteriöse Serie der makabren Funde von Füßen in Sportschuhen begonnen. Sie zog sich bis in den Oktober 2009 hinein. An den Stränden von Inseln im Pazifik und im Delta des Flusses Fraser wurden die Füße gefunden, mal ein rechter, mal ein linker, mal offenbar von einem Mann, dann wieder von einer Frau.

Zwischendurch schreckte die Nachricht von einem weiteren Fund die Öffentlichkeit auf. Es stellte sich aber heraus, dass es sich dabei um einen makabren Scherz gehandelt hatte: Eine Tierpfote war in einem Socken in einen Schuh gesteckt und an einem Strand deponiert worden.