Im Deutschlandfunk sind fortan keine Verkehrshinweise mehr zu hören. Der Sender begründet den Schritt mit moderner Technik wie Navigationsgeräten, durch die der Mehrwert von Staumeldungen für die Hörer abgenommen habe.

Berlin  - Ein Stück Rundfunkgeschichte: Der Deutschlandfunk hat seine Verkehrshinweise eingestellt. Die allerletzte Staumeldung vom späten Freitagabend richtete sich an Autofahrer in Berlin: „Die A100 Wilmersdorf Richtung Wedding ist zwischen Hohenzollerndamm und Siemensdamm wegen Bauarbeiten bis 5.00 Uhr morgens gesperrt. Zurzeit zwei Kilometer Stau ab Detmolder Straße.“

 

Der Sender wandte sich zum Abschluss mit einem Appell an die Autofahrer auf deutschen Straßen: „Bitte denken Sie tags wie nachts an angemessene Geschwindigkeit und ausreichenden Abstand. Fahren Sie vorsichtig und rücksichtsvoll und bilden Sie, sollten Sie - gewarnt oder unvorbereitet - in einen Stau geraten, die Rettungsgasse rechts der linken Fahrspur bereits ab Schrittgeschwindigkeit. Im Stau oder auch bei Fahrt, bleiben Sie auch weiterhin mit dem Deutschlandfunk aktuell und umfassend informiert. Wir wünschen Ihnen aus dem Funkhaus in Köln allzeit gute Fahrt und sichere Ankunft.“

Der Deutschlandfunk hatte am 25. März 1964 als erstes deutsches Radio über Verkehrsstörungen informiert. Statt dieser Durchsagen soll es künftig mehr Nachrichten geben. Zu den Gründen für das Aus hatte Deutschlandradio-Programmdirektor Andreas-Peter Weber jüngst gesagt: „Der Nutzwert bundesweiter Verkehrsmeldungen im Radio hat in Zeiten von Navigationsgeräten mit Echtzeit-Informationen über das Verkehrsgeschehen deutlich abgenommen. Viele unserer Hörerinnen und Hörer haben sich daran gestört.“