Mit vereinten Kräften gehen Bürger, Bezirksbeiräte und Stadtplaner die Umgestaltung des Keltervorplatzes an. Der Gehwegbereich vor dem Fachwerkgebäude soll entrümpelt, die „Möbel“ neu geordnet werden.

Wangen - Seit mehr als einem Jahr versucht das Stadtteil-Projekt Trans Z, mit den Bürgern den Ortskern attraktiver zu machen. Schnell war ersichtlich, wo die Wangenerinnen und Wangener die größten Chancen zur Verbesserung sehen: am Keltervorplatz. Die Flächen hinter der Kelter wurden vor Kurzem neu gestaltet. Die Vorderseite an der Ulmer Straße ist dagegen alles andere als ein Blickfang: Der Gehweg ist ein Flickenteppich, der Streifen für die Taxistellplätze verhindert bislang eine bessere Gestaltung und fünf Glascontainer blockieren den Platz zwischen den Bäumchen. Hinzu kommen noch ein scheinbar wahllos vor die Kelter gestellter Briefkasten, eine dahinter versteckte Telefonsäule, die Litfaßsäule am oberen Eck, ein grauer Schrank, in dem die Briefträger ihre Postsäcke einschließen können sowie die Aushangkästen, in denen Wangens Vereine und Einrichtungen ihre Veranstaltungen ankündigen. Zudem stehen die Straßenlaternen, ein Wochenmarktschild und wenig ansehnliche Sitzbänke rund um die Bäume im Weg. „Als jüngstes Geschenk haben wir nun noch einen Altkleidercontainer auf den Gehweg gestellt bekommen, was zur Folge hat, dass nicht nur rund um die Glascontainer Scherben liegen, sondern sich auch vor dem Altkleidercontainer Kleidersäcke und anderer Unrat türmt“, klagte auch CDU-Bezirksbeirat Rolf Jänig. Die Bezirksbeiräte kämpfen seit Jahren für die Umgestaltung des Keltervorplatzes.

 

Ideen zur Aufwertung gesammelt

Im Rahmen des Stadtteilprojekts Trans Z hat sich nun auch die Arbeitsgruppe „StadtGerüst“ gebildet, die eigene Ideen zur Aufwertung des Kelterbereichs gesammelt hat. „Erfreulich ist, dass viele direkte Anwohner mitarbeiten. Darunter sind auch junge Familien, die sich bisher noch nicht so stark engagiert haben“, freut sich Bezirksvorsteherin Beate Dietrich. Bürger und Bezirksbeiräte sind sich einig: Der eigentlich reizvolle Bereich vor der Kelter muss entrümpelt werden.

Ziel muss es sein, wieder mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen, damit beispielsweise junge Familien mit Kindern in einer Sitzecke sich treffen, im Schatten der Bäumchen reden und in der neuen Ortsmitte Kaffee oder Tee genießen können. Die von den StadtGerüst-Teilnehmern gesammelten Anregungen hat Frank Hermann vom Stadtplanungsamt aufgenommen und in die für dieses Jahr eh geplanten Umgestaltungspläne einfließen lassen. In der Bezirksbeiratssitzung stellte Trans-Z-Mitarbeiterin Elisabeth Schaumann von der Hochschule für Technik erste Ergebnisse vor. So soll der gleiche Pflasterbelag, mit dem die Stadtplaner hinter der Kelter gute Erfahrungen gesammelt haben, auch auf der Vorderseite eingesetzt werden. Ein von den Wangenern gewünschter Unterflur-Glascontainer wird dagegen abgelehnt, über einen Shared-Space-Bereich werde noch zu diskutieren sein. Die Fahrbahn würde gestalterisch mit dem Vorplatz verschmolzen und etwa nur durch eine Rinne abgetrennt. Der Platzcharakter käme damit besser zum Ausdruck.

Vorschlag der Stadtplaner abgelehnt

Die Idee der Stadtplaner, am Alten Rathaus die Zufahrt in die Ravensburger Straße zu sperren, lehnten dagegen die Anwohner ab. Ihre Bedenken: Dies würde zu erheblichen Verkehrsstörungen führen. „Jetzt geht es darum, die Ergebnisse zu verstetigen“, meinte Schaumann. Das Stadtplanungsamt werde die Ideen nochmal verfeinern und diese dann mit dem Bezirksbeirat diskutieren. „Ziel ist es, dass die Umsetzungsmittel im kommenden Doppelhaushalt endlich bewilligt werden, damit 2020/21 mit der Umgestaltung begonnen werden kann“, fordern die Bezirksbeiräte. Im Juni wird zudem noch eine Trans-Z-Bauwerkstatt eröffnet, in der Stadtmöbel für den neuen Wangener Mittelpunkt gebaut und die passenden Orte für die Möbel erprobt werden.